Bericht vom Feld

Auf den Feldern wird zurzeit vieles gleichzeitig erledigt. Durch die verzettelte Getreideernte ballen sich nun die Arbeiten und der übliche Rhythmus ist nicht einzuhalten. Oft sind die Zwischenfruchtbestände zu spät oder gar nicht gesät worden, weil der Rapssaat Vorzug gegeben wurde. Des Weiteren wurde auf einigen Feldern keine Stoppelbearbeitung durchgeführt. Eine Anpassung an die neuen Regeln der GAP. Im Fokus stehen zurzeit die Silomaisernte, welcher tendenziell überreif ist. Die Erträge schwanken zwischen den Regionen sehr stark zwischen 10 und nahezu 16 Tonnen Trockenmasse/ha bei stets guter Qualität. Parallel läuft die Bodenbearbeitung und die Aussaat des Wintergetreides. Betriebe mit Wirtschaftsdüngeranfall müssen zusätzlich die Logistikkette für die Ausbringung von Gülle und Gärrest in Betrieb halten. An ein freies Wochenende ist also erstmal nicht zu denken. Nach der unruhigen Ernte also eine zusätzliche Belastungsprobe für die gesamte Mannschaft.

Der Herbst kann noch lang werden

In der hektischen Zeit muss noch einmal daran erinnert werden, dass sich das Zeitfenster für die N-Düngung zügig schließt. Für Raps endet die Möglichkeit am 1. Oktober und für Gerste 14 Tage später. Die Empfehlung zur N-Düngung ist im vorhergehenden Newsletter detailreich beschrieben. Gut etablierter Raps sollte auf keinen Fall mit Nährstoffmangel in den Winter gehen. Oft reichen kleine N-Gaben mit einem Teil Schwefel zur Unterstützung aus. Es besteht auch die Möglichkeit zur Flüssigdüngerapplikation, jedoch frühestens zum 4-Blatt-Stadium des Rapses, wobei kleine aber auffindbare Ätzschäden nicht ausgeschlossen werden können. Daher sollte Flüssigdünger solo mit Flüssigdüngerdüsen in höchster Qualität ausgebracht werden. Pflanzenschutzmittel und Mikronährstoffe sollten im Gegensatz dazu fein verteilt aufs Blatt appliziert werden.