Sackgasse Raps

Raps im 2 bis 4-Blatt-Stadium steht derzeit auf vielen Äckern in Brandenburg. Selten hatte die Kultur so gute Bedingungen wie in diesem Jahr. Ein feuchter, aber nicht verschlämmter Boden, eingearbeitetes Stroh und gute Bedingungen für eine ausreichende Mineralisierung in den vergangenen Wochen machten dies möglich. Dennoch tut sich der Raps schwer.

Ein N-Mangel kommt als Grund auf den meisten Standorten nicht in Frage. Düngefenster mit zusätzlichen 30 kg N zeigen keine bessere Entwicklung als ungedüngte Varianten.

Der Erdfloh wurde vielerorts bereits zweimal mit Insektiziden (Pyrethroide) bekämpft. In den letzten Jahren konnte man sich noch mit Notfallzulassungen über Wasser halten, um beispielsweise Blattläusen Einhalt zu gebieten. In anderen Jahren war der Zuflug von Schadinsekten kaum relevant. In Summe der Jahre sind nun bereits gegen Pyrethroide resistente Populationen des Erdflohs in begrenzten Gebieten bekannt und die Rapsgesundheit leidet ebenso die Erträge enorm. Dieses Szenario wurde von Rapsprofis bereits vor Jahren prognostiziert.

Die hervorragenden Aussaatbedingungen des Jahres 2021 können aufgrund des ungewöhnlich hohen Schaderregerdrucks und des begrenzten Bekämpfungserfolges (Beizung und PSM-Applikation) leider nicht umgesetzt werden. Unterschiedliche Larven machen sich bereits in den Wurzeln breit und schädigen die Pflanzen erheblich.

Bevor Düngungsmaßnahmen in Betracht gezogen werden, sollte eine genaue Bonitur der Wurzeln auf Fraßschäden erfolgen, um eine sehr starke Schädigung auszuschließen. In diesem Fall kann zusätzlicher Stickstoff, welcher noch im Monat September zu applizieren ist, nicht helfen.