Die Mähdrescher stehen bereit

Die Ernte wird noch etwas auf sich warten lassen. Der Regen der letzten Wochen hat geholfen die Körner zu füllen und das Getreide in normaler Geschwindigkeit abreifen zu lassen. Der Juni wird zwar auch in diesem Jahr wieder heiß, aber 30 °C sind mit Ihrer schädlichen Ertragswirkung sehr weit von den 39 °C des letzten Jahres entfernt. Es könnte daher eine nur leicht unterdurchschnittliche Ernte auf den schwächeren Standorten werden. Auf den besseren Standorten, welche nicht zu stark reduziert haben, kann von normalen Erträgen ausgegangen werden.

Eine Schulung für den Mähdrescher der Mitarbeiter und der Erntehelfer hilft die Ernte mit weniger Reibungen zu gestalten. In jedem Jahr sollte unbedingt die Funktionsweise des Mähdreschers wiederholt besprochen werden. Vor allem sollten nicht nur Facharbeiter daran Freude haben, große Erntemaschinen zu fahren, auch die Auszubildenden gehören auf den Mähdrescher. Fahrten auf dem Hof, Schneidwerkswagen ankoppeln und das Schneidwerk auf den Wagen setzen, gehört zu den ersten Schritten, genau wie die Erläuterungen zur Funktionsweise selbst. Auch die Verluste und die Kalibrierung der Messtechnik muss gelernt sein. Im Übrigen machen auch alte Hasen noch Fehler, sonst würden Sie sich nicht für die Trommeldrehzahl interessieren sondern für die Motorauslastung, die darf ruhig über 95 Prozent betragen. Die Reinigungsleistung ist in der Regel nicht der begrenzende Faktor, die Motorleistung und das Schneidwerk im langen Roggenstroh schon.

Die zweite wichtige Komponente, neben der Bedienung von Mähdreschern, sind die Transportfahrten. Wie richtig abgebunkert wird, müssen Lehrlinge erst lernen. Wie läuft die Kommunikation zwischen Erntemaschine und Logistik? Ist die Nutzung von Funkgeräten noch Stand der Technik oder ist WhatsApp zu umständlich und gar gefährlich, weil es zu stark ablenkt? Oder ist es gar verboten, während der Bedienung teurer Technik online zu sein? Schnell ist ein fünfstelliger Schaden entstanden oder das nächste Dorf muss ohne Strom auskommen, alles nichts Neues in der Mark.

Wie verhält man sich im Brandfall? Wie ist die Maschine versichert? Nach zwei trockenen Jahren sollten Vorsorgemaßnahmen gut sitzen. Auch der Frage nach Feuerlöschbrunnen im Wald kann mal auf den Grund gegangen werden, denn umfassendes Wissen hilft vor unfreiwilligen Opfergaben. 

Nebenbei erwähnt werden soll auch, dass die Vermarktung in den nächsten Jahren nicht einfacher wird. Gegebenenfalls ist der Transport vom Landwirt bis zum Handel in Zukunft Aufgabe des Produzenten. Sicher ist in jedem Fall, dass die Wege weiter werden, da auch nach dieser Ernte wieder Standorte verschwinden. Agrotrucks können eine gute Ergänzung im Fuhrpark von Lohnunternehmen und Landwirtschaftsbetrieben sein, diese gestalten Transportaufgaben in vielen Fragen besser.

 

Webinare

25. Juni 2020: Digitales f3-Scheunengespräch: Ein Blick auf Zukunfts-Felder.

30. Juni 2020: Ernte 2020 - Wie lautet die optimale Vermarktungsstrategie?


Anmeldung und nähere Informationen unter: https://webinar.duengerevents.de