Kritische Phase im Getreide, Mais entwickelt sich gut

Auf den schwachen Standorten hat das Getreide den Bodenwasservorrat vollständig entzogen.  Hier ist wiederholt keine Kostendeckung im Getreideanbau gegeben. Die Bonitäten unter 25 Bodenpunkte zeichnen nun deutlich. Der dort stehende Roggen zeichnet sich weiß gegen die besseren Bereiche ab, allerdings ist es hier auch nur eine Frage der Zeit bis zum endgültigen Zusammenbruch der Wasserverfügbarkeit.

Anders sieht es auf den besseren Standorten in der Mark aus. Hier ist noch ausreichend Wasser für die Ertragsbildung verfügbar. Bei aller Trockenheit ist es kaum eine Befriedigung, dass die Maximaltemperaturen nur knapp oberhalb von 25 °C liegen. Dies ist im Moment der Strohhalm, an den man sich klammern kann. Die tägliche Verdunstung der Pflanzenbestände ist deutlich geringer im Vergleich zu Temperaturen von mehr als 35 °C. Ein schwacher Trost, aber auf bessern Standorten die Garantie für einen kostendeckenden Sockelertrag.

Der Mais profitiert von den aktuell sommerlichen Temperaturen. Das Wachstum geht endlich gut voran, nachdem die Kühle der letzten Wochen gerade zum Auflaufen des Maises ausreichend war.

Anders als das Getreide steht der Mais ganz am Anfang der Entwicklung. Die kleinen Maispflanzen haben bisher noch nicht viel Wasser verbraucht (Transpiration). Die unproduktive Verdunstung des unbedeckten Oberbodens (Evaporation) ist bemerkenswert. Vor allem, weil die Standorte in diesem Merkmal sehr unterschiedlich anzusprechen sind. Hier sind die besseren Böden (mehr Schluff und Ton) im Nachteil, weil die gute Wasserführung permanent Wasser an die verdunstende Bodenoberfläche nachliefert. Auf sehr sandigen Standorten ist dieser Prozess deutlich langsamer. Wenn die ersten Zentimeter erst zu Asche geworden sind, so wird dieser Bereich nicht mehr durchdrungen, das Wasser bleibt im Boden erhalten. Nichtsdestotrotz hat der schwache Standort am Ende das Nachsehen, denn mit fortschreitender Entwicklung der Maispflanzen nimmt die Transpiration zu und die Beschattung schützt vor Evaporation. Ackerbaulich ist es daher von großer Bedeutung, vor allem auf den mittleren und besseren Böden mit Mulchauflagen zu arbeiten, wobei diese auch auf Sandstandorten von Vorteil sind.