Guter Start für den Mais

Waren die Bedingungen sehr lange nass und kühl, wendet sich nun das Blatt. Der Boden wird schnell warm und die obere Bodenschicht nach einer leichten Bodenbearbeitung schnell grau und gut befahrbar. Wenn auch die Saat etwas später als in den meisten vorangegangenen Jahren war, sind die Ausgangsbedingungen denkbar gut. Die Eisheiligen werden unkompliziert verlaufen. Weil der Mais noch nicht weit entwickelt ist, kann ohnehin kaum Schaden entstehen, da der Vegetationskegel noch gut geschützt liegt. Auf den mittleren und besseren Standorten ist sehr viel Wasser im Bodenpuffer gespeichert. Auch mit leicht unterdurchschnittlichen Niederschlagserwartungen sollte Trockenstress nicht das vorherrschende Problem sein und bis über die Befruchtung hinaus ausreichen (Mitte Juli).

Eine gute Einkörnung der bereits früh angelegten Kolben ist für den Ertrag von fundamentaler Bedeutung, denn der Kolbenanteil beträgt immerhin bis zu 55 Prozent der Trockenmasse, auf die Gesamtpflanze bezogen und damit der wertgebende Bestandteil. Ein Futterüberschuss kann immer gut verkauft werden oder die Nutzung als Körnermais ist ebenso möglich, wobei nach dem Jahr 2022 sicher wieder vielerorts Silagebestände aufgebaut werden müssen.

Eine Düngung kann im Mais noch erfolgen, falls diese vor der Saat nicht ins Auge gefasst worden ist. Solange der Mais nicht durch die Erde stößt, kann noch mit Flüssigdünger gearbeitet werden. Wenn aber das erste Blatt erscheint, sollte auf Granulat umgeschwenkt werden, denn Mais ist extrem sensibel und verträgt auch bei guter Wachsschicht keinen Flüssigdünger auf dem Blattapparat - auch nicht verdünnt. Nach der vollen Entwicklung des dritten Blattes sollte der Mais keinen Stress haben, weil die Kolbenanlage determiniert wird. Diese Regel gilt nicht nur für den Pflanzenschutz, sondern für alle agrochemischen Maßnahmen. Eine Pflanze die mit der Entgiftung beschäftigt ist, verliert Kolbenreihen! Auch Staubentwicklung von nicht ideal gefertigten oder modifizierten Düngemitteln kann ein Problem sein, weil sich Düngemittelstaub auf den jungen Blättern ablagert und zu Nekrotisierung führen kann. Weil auch im Mais an Schwefel gedacht werden sollte, kann über den Einsatz von raps-power® neo als Produkt mit Nitrifiaktionsinhibitor nachgedacht werden. Wurde bereits Gülle mit PIADIN® eingesetzt, bleibt nur ein geringer Stickstoffbedarf, welcher mit PIAMON 33-S® abgedeckt werden kann. Zu Mais empfiehlt sich immer der Einsatz der vorwiegenden Ammoniumernährung mit stabilisierten Düngemitteln, daher müssen keine weiteren Strategien besprochen werden. Bewährt hat sich die Kombination aus breitverteiltem N-Dünger mit ammoniumhaltigem Phosphatdünger in der Unterfußdüngung. Alle anderen Nährstoffe außer Schwefel können auch über Gülle und Gärrest bereitgestellt werden, dabei ist es dann unerheblich, ob der Schwefel zur Unterfußdüngung oder zur Breitverteilung addiert wird.