Keine Angst vor der Grünen Welle

Die gemeinsame Agrarpolitik der EU, welche eigentlich bereits 2020 beschlossen werden sollte, enthält nun weitere Kürzungen aufgrund des Austritts des Vereinigten Königreiches (Nettozahler), der Covid-19-Pandemie sowie neuer EU-Ausgaben für Migration und Digitalisierung. Insgesamt liegen die Kürzungen bei 10 Prozent in der ersten Säule (Direktzahlungen/EGFL) und 19 Prozent in der zweiten Säule (Entwicklung des ländlichen Raumes/ELER).

Die nationale Ausgestaltung des Europäischen Rahmens wird durch das Wahlergebnis im September maßgeblich beeinflusst werden. Der angestrebte Ausbau von ökologischen Maßnahmen – finanziert aus ELER und EGFL – soll stärker durch nationale Lenkung vorangetrieben werden. In jedem Fall stehen Strategien zur Biodiversitätsförderung und Ernährungssicherheit (Verringerung des Einsatzes von Antibiotika, Pestizide, Düngemittel sowie Vorantreiben der Innovation, Nachverfolgbarkeit und Verbraucherinformation) ganz oben auf der Agenda. Ab 2023 werden die neuen Regeln dann ihre Anwendung finden. Bis dahin gelten die alten Regeln mit geringen Veränderungen [https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/113/die-kunftige-gemeinsame-agrarpolitik-nach-2020].

Kein Grund den Kopf in den Brandenburger Sand zu stecken. Veränderungen bieten eine Vielzahl von Chancen. Die nationale Ausgestaltung der GAP-Politik wird eine klare Richtung erfahren. Es lohnt sich bereits heute über konkrete Maßnahmen auch in Ihrem Betrieb nachzudenken. Die Umsetzung betrieblicher Entscheidungen sollte aber in jedem Fall abgewartet werden.