Bei Trockenheit sind starke Wurzeln wichtig

Die beste Vorbereitung für eine heiße Kornfüllungsphase sind gute Wurzeln, daher ist einem trockenen März erst mal viel Positives abzugewinnen. Die Pflanzen werden nicht verwöhnt, der trockenste März der Wetteraufzeichnungen muss es nun aber auch nicht unbedingt werden.

Fehlende Niederschläge sind in kühlen Phasen ohne rasantes Wachstum wenig schädlich, weil der Boden nach dem Winter gut mit Wasser gefüllt ist und Trockenstress nicht auftritt. Eine Reihe von Nachteilen gibt es dennoch, zum Beispiel bildet sich auf einigen Boden eine feste Kruste, welche den Gasaustausch behindert, der Boden bleibt dann in tieferen Schichten länger kühl.

Wann Durchwurzelung wichtig wird

Eine gute Durchwurzelung des Bodens ist nicht unbedingt primär der Garant für eine gute Wasserversorgung der Pflanze, vielmehr geht es um Nährstoffverfügbarkeit in Zeitabschnitten, in denen der durchwurzelbare Boden wenig Wasser enthält. Nährstoffe, welche normalerweise vom Massenfluss zur Pflanze transportiert werden (gelöste Nährstoffe im Bodenwasser folgen dem Saugstrom zur Pflanze) sind nun aufgrund des fehlenden Wassers immobil. Die Pflanzenwurzel kann unter diesen Bedingungen nur etwa im Bereich bis 3 Millimeter um die Wurzeloberfläche herum Nährstoffe aus dem Bodenkörper entziehen (Rhizosphäre). Dieser Bereich im Boden, welcher aktiv von der Pflanzenwurzel beeinflusst wird, ist Lebensraum vieler Mikroorganismen. Die höhere biologische Aktivität wirkt sich positiv auf die Nährstoffverfügbarkeit aus. Dieses Phänomen geht sogar so weit, dass die Pflanze Schleimstoffe (Wurzelexsudate) in den Boden entlässt, um die Bedingungen besonders attraktiv zu gestalten. Zu den Inhaltsstoffen von Wurzelexsudaten zählen zum Beispiel Zucker und Aminosäuren, aber auch Hormone oder Vitamine, welche von der umgebenden Flora und Fauna genutzt werden.

Den höchsten Wasserbedarf hat die Pflanze bei hohen Lufttemperaturen in Kombination mit starker Ventilation. Die Pflanze benötigt viel Wasser, um sich zu kühlen, hier wird die entstehende Verdunstungskälte genutzt, bei Wind wird der Wasserdampf sehr schnell fortgetragen, es entsteht kein kühlendes Mikroklima, das Dampfdruckdefizit ist groß und die Pflanze muss wiederholt Wasser aus dem Boden an die Umgebung abgeben. Dieser Prozess wird über den Wasservorrat im Boden abgepuffert und durch Niederschläge wird der Puffer gefüllt. Nach längeren Phasen ohne ausreichend Regen ist der Puffer leer und der Boden ausgetrocknet.

Tockener März bereitet auf Trockenheit im Juni vor

Der maßgebliche Unterschied zwischen einem trockenen März und einem trockenen Juni sind die Temperaturen und damit der Wasserverbrauch aus dem Puffer. Ein trockener März bleibt daher die beste Vorbereitung für einen heißen Juni, denn in der Phase füllen sich die Samen von Getreide und Raps. Der Bodenpuffer hat im Frühsommer meisten einen angespannten Wasserstand und es werden zugleich sehr viele Nährstoffe zur Ertragsbildung benötigt. Eine grundsätzliche Nährstoffmenge wird innerhalb der Pflanze verlagert, aber für Erträge drüber hinaus muss die Rhizosphäre mobil bleiben und Nährstoffe aus dem Boden bereitstellen. Umso mehr Feinwurzeln zeitig gebildet wurden, desto besser wird der Bodenraum erschlossen und Nährstoffe, ob noch im Massenfluss mobil oder eben nicht, werden entzogen.

Nebenbei sei erwähnt, dass auch eine vorwiegende Ammoniumernährung von Anfang an das Wurzelwachstum fördert. Diese Art der Pflanzenernährung wird mit den Produkten ALZON® neo-N und ALZON® flüssig-S 25/6 sowie den Düngermischungen aus ALZON® neo-N M+ und PIAMON® 33-S (sogenannte Powermischungen) erreicht. Natürlich funktioniert die vorwiegende Ammoniumernährung auch mit flüssigen Wirtschaftsdüngern und dem Einsatz von PIADIN®.