Richtiger Düngezeitpunkt – Stickstoffverteilung im Boden

Bei länger werdenden Tagen setzt sich die Trockenheit der letzten vier Wochen fort. Die Temperaturen steigen mit der zunehmenden Kraft der Sonne und der Vegetationsstart ist gekommen. Hier zeigt sich wieder, dass es sinnvoll ist, stabilisiert zum Monatswechsel Februar März Stickstoff zu applizieren. Die N-Gaben von Mitte März haben sich aber trotz der Trockenheit allmählich aufgelöst, die Verteilung im Boden ist aber nicht gleich. Aus diesem Grunde liegen die stabilisierten N-Gaben, welche vor Vegetationsbeginn gefallen sind, oft vorn im Ertrag. Natürlich kann man auch nitrathaltige Düngemittel zeitig applizieren, das Risiko ist dabei jedoch ungleich höher und die Gabenzusammenfassung ist aus pflanzenphysiologischer Sicht ungünstig.

Feuchtigkeit im Boden zur Düngung nutzen

Der Wettertrend sollte gut beobachtet werden, noch anstehende N-Gaben (1B) sollten in jedem Fall vor einem möglichen Regenereignis fallen. Die ausgetrocknete Bodenschicht ist verhältnismäßig klein, ein geringer Niederschlag ist bereits in der Lage, diesen Bereich zu durchdringen und bringt für die Nährstoffe Anschluss an die aktive Wurzelzone.

Die Bedingungen für eine Grundbodenbearbeitung sind immer noch ideal, auch Maisland kann begüllt und im Anschluss mit einem tiefen Grubberstrich fertiggemacht werden. Vor allem nach einem erfolgreichen Zwischenfruchtanbau (tiefe Wurzeln, kein Unkraut) ist der Pflug vollkommen überflüssig.

Aussaat Mais vorbereiten

Das trockene Wetter kann aber auch zur Sanierung von Flächen mit Wurzelunkräutern genutzt werden. Zeitig gepflügter Acker kann jetzt mit einem Eggenstrich bearbeitet werden, dieser bringt viele Wurzelausläufer an die Oberfläche, welche in der Sonne sicher vertrocknen. Auch nach der Maissaat ist eine Überfahrt mit dem Eggenzug durchaus empfehlenswert, die Saatkörner bleiben an Ort und Stelle, aber der erste Unkrautdruck wird genommen und Wurzelunkräuter werden wiederholt bekämpft. Auf Schlägen ohne Quecke genügt auch ein Striegel. Dar wichtigste herbizide Wirkstoff zur Bekämpfung der Quecke in Mais ist Nicosulfuron, der Wirkstoff darf bei Anwendung im Vorjahr nicht auf derselben Fläche zum Einsatz kommen. Überhaupt sollte man sich Gedanken machen, wann in der Fruchtfolge die hochresistenzgefährdeten Wirkstoffe der Sulfonylharnstoffe eingesetzte werden müssen. Innerhalb der Fruchtfolge sollten diese nur einmal eingesetzt werden. Auch Terbuthylazin, ein wichtiger Baustein gegen Schadhirsen, darf nur einmal in drei Jahren eingesetzt werden (+Höchstmenge), daher sind Sulfonyharnstoff-freie Varianten und TBZ-freie Varianten knapp und kostbar.

Sonnenblumendüngung

Bei der Düngung von Sonnenblumen sollte man an Kali und Bor denken, nicht zuletzt auch an Magnesium und Schwefel. Der Schwefelbedarf begründet sich aus dem Anspruch von Ölpflanzen, wozu die Sonnenblume natürlich zählt. Magnesium unterstützt die Verlagerung von Assimilaten aus den Blättern in die wachsenden Gewebe, dazu zählen auch die Wurzeln und natürlich die Früchte. Der Borbedarf ist aufgrund der Zugehörigkeit zu den zweikeimblättrigen Gewächsen gegeben, denn diese unterscheiden sich im Zellwandaufbau zu den einkeimblättrigen Kulturpflanzen (Getreide), welche sensitiv auf Bor reagieren. Bor ist im Phloem wenig mobil, daher kann der Nährstoff nur schlecht aus altem Gewebe in neues verlagert werden. Daher muss Bor entweder ständig über die Wurzel in kleinen Mengen aufgenommen werden oder wiederholt auf das (zuwachsende) Blatt appliziert werden. Eine Bodendüngung ist daher durchaus von Vorteil, entweder über Wirtschaftsdünger oder über Mineraldünger mit Bor. Kali sollte generell auf Stressstandorten gegeben werden, vor allem aber nach Früchten, welche hohe Mengen entzogen haben (später Silomais). Für die Stickstoffdüngung bietet sich ALZON® flüssig-S 25/6 oder ALZON® flüssig-S 22/4 an.