Gute Aussichten nutzen!

Die warme Wetterprognose bis Ende Februar lässt den Winter in den Hintergrund rücken. In der zweiten Februarhälfte ist durchaus mit Niederschlag zu rechnen, daher bietet es sich an mit der Düngung zu beginnen. Auf sandigen Standorten ist nach dem Auftauen des Bodens mit Befahrbarkeit zu rechnen. Gerade hier muss die Feuchtigkeit ausgenutzt werden, weil bereits schon im März ausbleibende Niederschläge zu einer eingeschränkten Bodenaktivität an der nahen Oberfläche führen können. Der Boden trocknet sehr schnell aus, weil er aufgrund der geringen kapillaren Aufstiegsraten aus tieferen Schichten nicht ausreichend feucht gehalten wird, um Dünger ohne Niederschlag sicher zu lösen und zu verteilen.

Die erste zu düngende Kultur ist der Raps, gefolgt vom frühem Getreide. In beiden Kulturen muss an den Schwefel gedacht werden, wenn auch in unterschiedlicher Höhe. Ob die Ausbringung mit dem Grunddünger geschieht oder mit dem Stickstoff auf den Acker fällt ist Nebensache. Die Hauptsache ist die Applikation von wasserlöslichem Schwefel im zeitigen Frühjahr.

Schwefel ist nicht nur wichtig bei der Entgiftung der Kulturpflanzen (z. B. Herbizidentgiftung) oder Bestandteil zweier Aminosäuren, welche das Rapsprotein für die Humanernährung wertvoll machen. Schwefel spielt (neben Molybdän und Eisen) die zentrale Rolle bei der Reduktion von Nitrat über Nitrit und Ammonium zu Aminosäuren innerhalb der Pflanzenzellen. Ohne Schwefel liegt sehr viel Nitrat in den Pflanzenzellen vor und macht diese für pilzliche Erreger attraktiv.