Nicht jede Aufhellung im Getreide ist Manganmangel oder Typhula (Gerste)

Der Düngestart ist gekommen und natürlich werden zurzeit wieder vermehrt die Bestände kontrolliert. Da fällt die eine oder andere Schwäche ins Auge, die man sonst noch nicht kannte, weder in der betreffenden Kultur, noch an der Stelle. Man sollte aber nicht sofort mit Kanonen auf Spatzen schießen. Einiges erledigt sich noch von selbst (kalter Boden) oder es ist noch viel zu früh für eine Behandlung. Bei der Detektion von Mikronährstoffmangel kann man schnell danebenliegen. Dann hat man aus Übereifer das Geld umsonst ausgegeben oder das Problem noch verschlimmert.

Bei unklaren Sachverhalten sollte immer eine Pflanzenanalyse im Vordergrund stehen. Eine Bodenanalyse schließt sich folgerichtig an, um das Problem zu lösen. Der Fehler muss gesucht werden und eine Behandlung von Symptomen ist langwierig und kostspielig. Im Pflanzenschutz ist es etwas anders. Hier sind Krankheiten oft genau anzusprechen und es gibt viele breit wirksame Fungizide. Bis zu einer ersten Behandlung vergeht aber noch viel Zeit, es können noch Probleme wie Mehltau hinzukommen und auch Halmbruch kann durch den warmen Herbst problematisch werden. Es gibt gute Prognosemodelle und ein Spezialwirkstoff sollte ergänzt werden, wenn das Breitenmittel bei der entsprechenden Krankheit eine Wirkungslücke hat. Vor Vegetationsbeginn ist hier normalerweise kein Handlungsbedarf. Unter den Bedingungen eines trockenen Märzes können gesunde Sorten auch befallsfrei sein, weil die ersten Blätter bereits absterben, die Krankheit mit dem Blatt abrollt und ein weiteres Eindringen unmöglich ist. Wichtig ist in jedem Fall die Dokumentation und die zu wiederholende Kontrolle.

Die erste wichtige Maßnahme ist die Stickstoff- und Schwefelversorgung. Bei einer Flüssigdüngerbehandlung mit PIASAN®-S 25/6 oder ALZON® flüssig-S 25/6 müssen nicht gleich Mikronährstoffe dabei sein. Es ergibt sich daraus ein Zielflächenkonflikt, denn die mit der wichtigen Flüssigdüngerdüse erzeugten groben Düngertropfen (das müssen sie sein um Phytotoxizität zu verhindern) prallen von der Pflanzenoberfläche ab und aus eine Blattdüngung der Mikronährstoffe wird eine Bodendüngung. Die aufwändige Formulierung aus dem Hause des namhaften Herstellers war also umsonst und die Menge reicht für die Bodendüngung auch nicht aus. Gut gemeint ist eben nicht gut gemacht. Mikronährstoffe gehören in aller Regel in die Blattapplikation. Wenn es also keine akuten Probleme gibt, dann ist die zeitige Wachstumsregulation ein guter Zeitpunkt.