Planung im Pflanzenbau muss sein
Auch wenn die Planung der Sticktstoff (N)-Form und der N-Menge abgeschlossen sowie der Bedarf schriftlich nach Düngeverordnung festgehalten sind, sollte trotzdem noch die Großwetterlage Beachtung finden. Natürlich sind unsere stabilisierten Düngemittel auch deutlich vor Vegetationsbeginn einsetzbar, die Vorteile sind bekannt.
Eine zu zeitige N-Versorgung vor starken Frostereignissen sollte aber niemals erfolgen, weil bei einer N-Aufnahme die Frosthärte der Pflanzen stark sinkt. Gefährlich werden dann Temperaturen unterhalb von -10 °C. Die Gefahr für solche Temperatureinbrüche ist im gesamten Februar mit 20 bis 60 % Wahrscheinlichkeit laut DWD gegeben. Hier gibt es mehr Informationen dazu. Vor allem bei Ostwetterlagen kann es im Februar empfindlich kalt werden, ab März sinkt die Wahrscheinlichkeit für benannte Ereignisse drastisch. Flüssigdüngerapplikationen sind aufgrund ihrer Teilwirkung über das Blatt kritischer zu bewerten als Festdünger, welche ausschließlich über den Bodenpuffer eine N-Aufnahme bewirken.
Dennoch sind relativ gute Prognosen für die Temperaturentwicklung abrufbar. Ab Mitte Februar kommen daher Stickstoffdüngergaben mit Mineraldünger in Betracht, wenngleich der Vegetationsbeginn erst ab Mitte März beschrieben wird. Nur zeitige Gaben haben das Vermögen, unter den sich bewahrheitenden Klimabedingungen, die Bodenfeuchtigkeit auszunutzen. In den letzten Jahren hat sich das Zeitfenster für ideale Bedingungen oft bereits Anfang März wieder geschlossen. Das betrifft insbesondere Böden mit einer rasch austrocknenden oberen Bodenschicht, also typische Sandböden mit geringen Schluffanteilen. Weil der Wassertransport bis an die Bodenoberfläche nur langsam funktioniert, ist das Lösen aller Düngemittel in niederschlagsfreien Zeiten gestört. Böden mit hervorragenden kapillaren Aufstiegsraten, gespeist aus einem hohen Bodenwasservorrat oder Grundwasserstau, haben diese Probleme nicht. Leider sind diese Standorte in Brandenburg vergleichsweise selten.