Dinkelanbau – Chance mit der neuen Düngeverordnung

Urgetreide, wie beispielsweise Dinkel, Emmer oder Einkorn, liegt derzeit voll im Trend. Der Dinkel ist hier mit Abstand der wohl wichtigste Vertreter aus dieser Gruppe. Die wachsende Beliebtheit beim Verbraucher verhalf ihm in den letzten Jahren zu einer Renaissance. Dies führte zu einer deutlich angestiegenen bundesweiten Anbaufläche auf rund 120.000 ha zur Ernte 2020. Allerdings liegt nach wie vor dem Anbauschwerpunkt in Baden-Württemberg und Bayern, wo etwa 60 Prozent der Anbaufläche liegen. Die für den Erzeuger attraktiven Vermarktungspreise im Vergleich zu anderen Getreidearten begünstigten diese Entwicklung zusätzlich.

Anspruchslose Wachstumsbedingungen

Dinkel ist allgemein relativ anspruchslos, was die Standortansprüche und die Bestandesführung anbelangt. Moderne Sorten verfügen meist über ein ausgeglichenes Profil ihrer agronomischen Eigenschaften, so dass häufig eine extensive Bestandesführung ausreicht. Auch der geringere Stickstoffbedarf im Vergleich zu Winterweizen ist hier zu nennen. Im Hinblick auf die Düngeverordnung macht dieser Umstand den Dinkelanbau zusätzlich interessant.

Stickstoffdüngung

Vereinfacht lässt sich feststellen, dass die Höhe des Stickstoffbedarfs des Dinkels mit der Wintergerste vergleichbar ist. So liegt beispielsweise der Stickstoffbedarf, lt. Düngeverordnung, bei einer Ertragserwartung von 80 Dezitonnen pro Hektar bei 190 kg Stickstoff pro Hektar. Die Düngungstermine sind im Grunde wie beim Winterweizen zu wählen.

Bei nicht ammoniumstabilisierter Düngung ist in der Regel die Applikation von drei Stickstoffgaben nötig. Die Höhe der Einzelgaben ist an die Bestandesentwicklung und die Standortbedingungen anzupassen. Eine Aufteilung von etwa 30 Prozent zu Vegetationsbeginn, 40 Prozent zur Schossphase und 30 Prozent zum Ährenschieben hat sich in vielen Fällen als sinnvoll erwiesen. Der Stickstoff-Schwefeldünger PIAMON® 33-S sowie PIAGRAN® pro als reiner Stickstoffdünger sind hier sehr gut einsetzbar.

Bei der ammoniumstabilisierten Düngung besteht, aufgrund des Nitrifikationsinhibitors, die Möglichkeit Stickstoffgaben zusammenzufassen. So wäre es auf Standorten mit begrenztem Ertragspotenzial oder Frühjahrstrockenheitsrisiko sehr sinnvoll, die ersten beiden Gaben zusammenzufassen und in einer Gabe möglichst frühzeitig zu applizieren. Die Gabenhöhe sollte hier etwa 70 Prozent des gesamten Stickstoffbedarfs betragen. ALZON® neo-N sowie Power-Mischungen aus ALZON® neo-N und PIAMON® 33-S sind hier zu empfehlen. Bei Bedarf kann dann noch die restliche Stickstoffmenge für eine gezielte Spätgabe zum Ährenschieben mit PIAGRAN® pro genutzt werden.

Für Standorte mit hoher Ertragserwartung können auch beide Gaben mit ALZON® neo-N sowie Power-Mischungen aus ALZON® neo-N und PIAMON® 33-S erfolgen. Die Aufteilung wäre dann etwa 60 Prozent als Startgabe und 40 Prozent bis spätestens BBCH 37.

Selbstverständlich können analog zu den hier beschriebenen granulierten Düngern unsere Flüssigdünger entsprechend eingesetzt werden. Die Grundsätze der Flüssigdüngung müssen natürlich beachtet werden.

Schreiben Sie mich gerne an, um die passende Strategie für Ihren Betrieb zu finden.