Resistenzen – ein zunehmendes Problem

Hausgemacht

In den letzten Jahren ist in der Praxis immer häufiger zu beobachten, dass Ungräser, wie beispielsweise der Ackerfuchsschwanz, sich immer schwerer kontrollieren lassen. Die Ursachen hierfür sind natürlich vielfältig. Oftmals sind langjährig einseitige Fruchtfolgen mit hohem Wintergetreideanteil, falsche Bodenbearbeitungsmaßnahmen, Fehler beim Einsatz von Herbiziden oder die Kombination aus mehreren dieser Punkte die Ursachen.

 

Resistenzentwicklung

Am Beispiel des Ackerfuchsschwanzes lässt sich seit einigen Jahren die Entstehung von Resistenzen sehr gut beobachten. So nimmt durch den dauerhaften Einsatz von Herbiziden mit dem gleichen Wirkmechanismus oder zu geringen Aufwandmengen die Sensitivität des Ackerfuchsschwanzes ab und die überlebenden widerstandsfähigen Pflanzen können sich so weiter vermehren. Ein sogenanntes „shifting“ findet hier statt. Für die Praxis bedeutet dies, dass bei einem Ackerfuchsschwanzbesatz von 500 Pflanzen/m² und einem Bekämpfungserfolg von 95 Prozent, somit 25 Pflanzen übrigbleiben. Dies entspricht einem Samenpotential von etwa 10.000 Samen/m². Ergänzend muss aber an dieser Stelle noch erwähnt werden, dass sich die Resistenzentwicklung nicht nur auf den Ackerfuchsschwanz beschränkt, sondern auch beim gemeinen Windhalm, Vogelmiere, Kamillearten deutlich zunimmt. Ebenso sind diese Entwicklungen bei verschiedenen pilzlichen und tierischen Schaderregern zu verzeichnen.

 

Resistenzarten

Grundsätzlich gilt es aber zwischen zwei Arten der Resistenz zu unterscheiden. Als erstes wäre an dieser Stelle die „metabolische Resistenz“ zu nennen. Sie stellt die am häufigsten in Deutschland vorkommende Resistenzart dar. Bei dieser Art der Resistenz wird der Wirkstoff im Zielorganismus zu schnell abgebaut und dieser kann so überleben. An zweiter Stelle wäre die „target-site- resistance“ (wirkortspezifische Resistenz) zu nennen. Die Besonderheit liegt hier darin, dass durch Mutation einzelner Pflanzen Wirkstoffe unwirksam werden.

 

Praxistipps für die Ackerfuchsschwanzbekämpfung:

  • Auflockerung der Fruchtfolgen (Anbau von Sommerungen)
  • Frühsaaten vermeiden
  • Bodenbearbeitung nach der Ernte so wählen, dass die Keimung/Auflauf von Ungräsern begünstig wird, eventuell Scheinsaatbeet herstellen
  • Aktives Resistenzmanagement bei den Pflanzenschutzmittelwirkstoffen (Wechsel der Wirkstoffklassen und nicht nur des Wirkstoffs) über die gesamte Fruchtfolge
  • Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln nur unter passenden Bedingungen (Anwendung robuster Aufwandmengen und passender Technik)
  • Herbstbehandlungsmöglichkeiten nicht nur im Wintergetreide, sondern auch im Raps nutzen

Termine

13.10.2020 – 18:00 bis 19:00 Uhr

Online Seminar „Düngeverordnung und Lösungen für die Herausforderungen

 

21.10.2020 – 18:00 bis 19:00 Uhr

Online Seminar „ISABEL – agrarmeteorologische Informationsplattform“

 

27.10.2020 – 18:00 bis 19:00 Uhr

Online Seminar „Mäßige Ernte – mäßiger Preis?“

 

Anmeldung unter www.duengerevents.de