Pflanzenbau:
Im Beratungsgebiet sind die Feldarbeiten in den meisten Regionen durch die anhaltenden Regenschauer weitestgehend zum Erliegen gekommen. In der Regel bewegen sich die niedergegangenen Regenmengen seit dem 22. September bis heute zwischen 25 und 70 mm/m². Eine Schönwetterphase wäre dringend notwendig, um die noch nicht gedrillte Wintergerste in den Boden zu bekommen und alle anderen Erntetätigkeiten zum Abschluss bringen zu können, wie die Ernte der Zuckerrüben, des Maises, des Tafelobstes und der Weintrauben.
Die früh ausgesäte Wintergerste ist mittlerweile auch ordentlich aufgelaufen und lässt in der Regel keine Wünsche offen. Weiterhin fallen einem die großen Zuckerrübenmieten an den Feldrändern derzeit ins Auge. Die Erträge bei den Zuckerrüben sind je nach Boden- und Niederschlagssituation heterogen, aber insgesamt noch in Ordnung.
Ein weiterer wichtiger Punkt rund um das Thema Aussaat und Fruchtfolge ist der Westliche Maiswurzelbohrer. Dieser ursprünglich vom amerikanischen Kontinent stammende Schädling wurde zum ersten Mal 1992 im damaligen Jugoslawien nachgewiesen. Wahrscheinlich wurde er aus den USA eingeschleppt. In Deutschland wurde er das erste Mal 2007 in Südbayern und Baden-Württemberg entdeckt. Dieser Käfer verbreitet sich zum einen über seine Flugaktivitäten (bis zu 20 Kilometer in Einzelflügen) und zum anderen über Verschleppung durch Transportmittel (Flugzeuge, Schiffe, Bahn, usw.). Aus den abgelegten Eiern, die im Boden überwintern, entstehen im Folgejahr die Larven. Diese Larven beginnen dann direkt an den Wurzeln der Maispflanze zu fressen. Dadurch wird die Pflanze sehr stark geschwächt, kann nur noch bedingt Nährstoffe aufnehmen und verliert stark an Standfestigkeit. Die Folge sind massive Ertragseinbußen von 30 Prozent bis hin zum Totalausfall. Da im Beratungsgebiet regional (insbesondere entlang des Rheingrabens) sehr viel Mais, teilweise in Monokultur, angebaut wird oder wurde, konnte dieser Schädling sich in den letzten Jahren sukzessive weiter von Süden nach Norden ausbreiten. Da der Schädling chemisch nicht zu bekämpfen ist, bleibt als einzige wirksame Möglichkeit die Maisfruchtfolge durch andere Kulturen wie Getreide oder Soja aufzulockern. Ziel sollte sein den Maisanbau auf nur noch maximal 66 Prozent, besser 50 Prozent, in der Fruchtfolge zu reduzieren. Aufgrund dieser Entwicklung in den letzten Jahren wurde in Teilen des Beratungsgebietes per Allgemeinverfügung erlassen, dass nur noch 66 Prozent Mais in der Fruchtfolge angebaut werden darf.