Augen auf bei der Maissilageernte

Maissilage bildet für viele Rinderhalter einen sehr wichtigen Teil der Fütterung. Deshalb ist es unabdingbar, dass diese nicht nur ausreichend quantitativ vorhanden ist, sondern vor allem auch qualitativ einwandfrei sein muss.

Um dies sicherzustellen, ist es sehr sinnvoll vor der Maisernte die Maisflächen nochmal genauer in Augenschein zu nehmen, um beispielsweise Fusariumpilzinfektionen, Maisbeulenbrand oder auch den Befall von Maiszünsler und Maiswurzelbohrer zu überprüfen.

All die genannten pilzlichen und tierischen Schaderreger führen zu teils sehr hohen ertraglichen, aber vor allem auch qualitativen Einbußen des Ernteguts. Bei Starkbefall, auch von einzelnen Flächen, kann es deshalb durchaus empfehlenswert sein, diese nicht für die Fütterung zu nutzen, sondern die Verwertung über die Biogasanlage anzustreben.

Auf jeden Fall sollte vor der Fütterung des neu geernteten Futter auf alle relevanten Inhaltsstoffe untersucht werden, um letztlich die Fütterungsrationen dann auch genau berechnen zu können.

Erntezeitpunkt

Ganz entscheidend für eine gute Qualität der Maissilage ist der richtige Erntezeitpunkt. Die Restpflanze sollte noch vital sein. Der Trockensubstanzgehalt (TS) der Restpflanze sollte zwischen 30 und 35 Prozent liegen und der des Kolbens/Korns bei 50 bis 60 Prozent. Bei zu niedriger TS bilden sich Sickersäfte in der Maissilage, welche zu Konservierungsverlusten führen. Bei zu hohen TS wird das Verdichten des Häckselguts erschwert, was zu Nacherwärmung und Fehlgärung führt.

Die TS-Gehalte können wie folgt relativ einfach im Groben bestimmt werden:

Korn-TS: Eindrücken des Korns mit dem Daumennagel, um die Konsistenz festzustellen. Harte, kaum mehr einritzbare Körner weisen etwa 55 Prozent TS auf, Körner mit schwarzem Punkt etwa 60 Prozent.

Restpflanze-TS: Maisstängel etwa 30 bis 40 Zentimeter über dem Boden abschneiden und auswringen. Ab etwa 28 Prozent TS tritt kaum/kein Sickersaft mehr aus.

Praxistipp

Die wichtigste Maßnahme zur Maiszünslerbekämpfung ist nach der Ernte die Maisstoppeln mittels Mulcher beziehungsweise Messerwalze so weit zu zerkleinern und mittels Grubber oder Pflug gut einzuarbeiten, so dass möglichst keine Stoppelreste mehr auf dem Acker sichtbar sind. Im Übrigen wird durch diese Maßnahme auch das Fusariuminfektionsrisiko für die Folgekultur deutlich gesenkt.