Allgemeine Situation

Im Beratungsgebiet hat bereits die Rapsaussaat begonnen. Die Voraussetzungen sind vielerorts durch die Niederschläge meist recht günstig. Allerdings ist hier von keinem Flächenzuwachs aufgrund der Preissituation und der Schädlingsthematik auszugehen.

Die bereits gedrillten Zwischenfrüchte laufen meist zügig und gleichmäßig auf, so dass sich dort vernünftige Bestände etablieren können.

Die Ernte ist mittlerweile nahezu abgeschlossen. Nur in den späten Gebieten (Höhenlagen der Schwäbischen Alb) stehen noch circa 10 Prozent der Flächen zur Ernte an, was mit den Niederschlägen der letzten zwei Wochen zusammenhängt. Vermutlich muss hier aber mit Qualitätsproblemen im Bereich der Fallzahlen aber auch mit sichtbarem und verdecktem Auswuchs gerechnet werden. Von Auswuchs spricht man, wenn ungewollt und vorzeitig das Getreidekorn in Keimstimmung versetzt wird. Bei sichtbarem Auswuchs ist der Blatt- und/oder der Wurzelkeim deutlich erkennbar. Bei verdecktem Auswuchs ist am Korn äußerlich kaum etwas sichtbar, nur im inneren findet bereits eine höhere enzymatische Aktivität statt. Durch Labortests wie die Fallzahlmessung oder dem Amylogramm kann dies festgestellt werden.

Die Keimruhe kann durch verschiedene Einflussfaktoren gestört werden, wie zum Beispiel längere Nässeperioden vor der Ernte oder fehlerhafte Lagerung des Ernteguts. Durch die Keimstimmung erhöht sich die Enzymaktivität im Korn, was sich negativ auf die Back- und Malzeigenschaften auswirkt. Durch den Abbau von Stärke und Protein wird beispielsweise die Wasseraufnahmefähigkeit des Mehls erheblich herabgesetzt und der Teig verliert an Elastizität. Am Endprodukt Brot ist dies an einer unelastischen Brotkrume oder an Wasserstreifen am Boden des Brotes erkennbar.

Auswuchsgeschädigte Partien können natürlich für die Verfütterung verwendet werden. Das Getreide muss aber gut gereinigt werden und durch Trocknung oder den Zusatz von Propionsäure konserviert werden. Es sollte aber erst etwa vier Wochen nach der Trocknung und etwa zwei Wochen nach der Feuchtkonservierung mit der Fütterung dieses Getreides begonnen werden. Grund ist hier die Abkühlung sowie der Abbau von Umsetzungsprodukten. Auch die Zusammensetzung der Futterrationen muss angepasst werden, da dieses Getreide über höhere Zuckergehalte aber gleichzeitig über niedrigere Energiegehalte verfügt.

Termine

Maissortenschau 09.09.2019 in Bühl-Oberbruch. Beginn 17:00 Uhr