Allgemeine Situation

Die Getreideernte bestimmt derzeit das Geschehen, allerdings kommt es immer wieder zu Unterbrechungen durch Niederschläge. In den Frühdruschgebieten ist die Wintergerste weitestgehend eingebracht und die Ernte kann hier nahtlos weitergehen, um Raps und Weizen einzuholen. Nur in den späten Gebieten und Höhenlagen lässt der Erntebeginn noch ein paar Tage auf sich warten. Vereinzelt sind auch dieses Jahr Getreidebestände zu finden, die ins Lager gegangen sind. Die Ursache hierfür kann in der Sortenwahl, dem Wachstumsreglereinsatz und nicht zu guter Letzt auch in der Stickstoffdüngung liegen. Denn nicht nur die Höhe und der Termin der Stickstoffgabe, sondern auch die Form des Stickstoffs selbst spielt hier eine Rolle. So wird von der Pflanze bei einem Überangebot an Nitratstickstoff im Boden dieser unkontrolliert aufgenommen, was zu einer erhöhten Biomassebildung aber auch weicherem Pflanzengewebe führt.

Auch kann eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit der Pflanze daraus resultieren. Dies lässt sich auch unter dem Begriff Luxuskonsum zusammenfassen. Um dies zu vermeiden, könnte an dieser Stelle der Einsatz von Stickstoffdüngern mit Nitrifikationsinhibitor wie ALZON® neo-N die Lösung sein. Der hier enthaltene Nitrifikationsinhibitor sorgt für eine gleichmäßige und kontinuierliche Nitrifikation des Ammoniumstickstoffs über mehrere Wochen. Bei dieser ammomiumbetonten Pflanzenernährung wird gewährleistet, dass der Pflanze immer ausreichend Ammonium- und Nitratstickstoff zur Verfügung steht, aber kein Luxuskonsum vorliegt. Darüber hinaus wird auch das Wurzelwachstum positiv beeinflusst und das Risiko von Lachgasemissionen durch Denitrifikation deutlich reduziert.

Eine weitere Beobachtung in dieser Saison ist das teilweise unzureichende Unkraut- und Ungras-Management im Mais. Der Mais reagiert in seinem Jugendstadium (bis 8-Blatt-Stadium) sehr empfindlich auf Konkurrenzpflanzen, was sich letztlich natürlich sehr negativ auf die Ertragsleistung auswirkt. Deshalb ist es zwingend notwendig, den Mais in dieser frühen Entwicklungsphase mit den entsprechenden Herbizidkombinationen und/oder mechanischer Bekämpfung mittels Hackgeräten sauber zu halten. Aber nicht nur Ertragseinbußen können so vermieden werden, sondern auch das unkontrollierte sich Ausbreiten von Unkräutern und Ungräsern wie Hirsearten, Ackerfuchsschwanz und Storchschnabelarten, die in den Folgekulturen mitunter nicht oder nur schwer bekämpfbar sind. 

Märkte

Bei Futtergerste entsteht bisher kein Erntedruck, was weiterhin zu stabilen Preisen führt. Die Warenterminbörsen für Raps, Weizen und Mais zeigten sich in den letzten Tagen positiv mit steigenden Preisen gestimmt. Grund hierfür sind sinkende Ernteprognosen. Im Gegensatz hierzu kommt der Preis für Schlachtschweine immer stärker unter Druck.