Pflanzenbauliche Situation

Die anhaltende Trockenheit bestimmt das Geschehen auf den Feldern. Zuckerrübenbestände stehen oft kurz vor Reihenschluss und die Maisbestände zeigen sich auch insgesamt in gutem Zustand. Die Herbizidmaßnahmen im Mais zeigen auch ihre Wirkung. Weit entwickelte Triticale- und Weizenbestände sind derzeit in der Blüte. Dies ist im Hinblick auf Fusariumbekämpfung ein sehr wichtiger Termin, da hier letztmalig ein Fungizid gegen diese Pilze wirksam eingesetzt werden kann. Hier gilt allerdings zu beachten, dass es für eine Infektion mit Fusarium Niederschlagsereignisse zum Zeitpunkt der Getreideblüte braucht. Außerdem spielt hier natürlich die Vorfrucht (Mais, Getreidevorfrucht) sowie die Bodenbearbeitung eine entscheidende Rolle (Mulchsaat, pfluglos). Unter den derzeit vorausgesagten Witterungsbedingungen ist deshalb eine Fusariumbekämpfung nicht immer sinnvoll und oft nur im Einzelfall empfehlenswert. Dagegen sollten Rostkrankheiten genauer im Auge behalten werden.

Um die Qualität des Weizens abzusichern kann, vor allem unter den anhaltenden trockenen Bedingungen und der oft damit verbundenen knappen Stickstoffverfügbarkeit, eine Stickstoffdüngung als Blattdüngungsmaßnahme auf die Ähre eine Ergänzung sein. Amid-Stickstoff ist hier die Stickstoffform, die von der Pflanze „direkt“ in Aminosäuren eingebaut werden und dementsprechend am besten verwertet werden kann. Die Weizenpflanze kann über das Fahnenblatt und die Ähre etwa 7 bis 10 kg Stickstoff aufnehmen. Das entspricht einer Aufwandmenge von ca. 30 l/ha PIASAN® 28 oder PIASAN®-S 25/6. Die Ausbringung sollte nur verdünnt in mind. 200 l/ha Spritzbrühe erfolgen. Der Ausbringtermin sollte innerhalb der ersten ca. 14 bis 20 Tage nach der Blüte liegen. Noch frühere Applikationstermine gehen eher zu Gunsten des Ertrages. Selbstverständlich ist bei der Applikation auf gute Wachsschicht bei Ähre und Fahnenblatt zu achten.

Weiterhin ist bei genauer Betrachtung mancher Rapspflanzen festzustellen, dass die entstandenen Frostrisse im Frühjahr optimale Eintrittspforten für verschiedene Krankheiten wie Botrytis und später auch Sklerotinia waren (Bilder Raps 1 und 2). Die Ertragsleistung dieser Pflanzen ist natürlich durch die von den Pilzen zerstörten Leitungsbahnen deutlich reduziert. Ein rechtzeitiger Fungizideinsatz wäre deshalb in so manchem Bestand sinnvoll und wirtschaftlich gewesen.

Märkte

Die anhaltende Trockenheit in weiten Teilen Europas und der Schwarzmeerregion sorgt für Verunsicherung und für eine festere Preistendenz an den Getreidemärkten.

 

Webinare

08.06.2020: Neue Düngeverordnung – Neue Herausforderungen
Anmeldung und nähere Informationen unter https://webinar.duengerevents.de

10.06.2020: Virtueller Feldtag
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