In vielen Regionen steht die Hauptkürzung des Weizens an. Aber wie kürzt man richtig ein?
Beim teleskopartig aufgebauten Getreidehalm löst sich bei der Streckung der erste Halmknoten vom Halmgrund. Danach der zweite vom Erstknoten und so weiter. Wie lang die einzelnen Internodien (= Halmabschnitte zwischen den zwei Knoten) werden, hängt von der Konzentration und der Aktivität der Streckungshormone in der Wurzel und in dem Knoten ab.
Die Bildung dieser Streckungshormone wird durch den Wirkstoff im CCC gehemmt. Die Spritzung muss unbedingt vor der Streckung erfolgen (der erste Knoten löst sich vom Bestockungsknoten) und wirkt sich somit am stärksten auf die Länge des ersten Internodiums aus. Eine weitere Applikation sollte erfolgen, wenn sich der zweite Knoten vom Ersten löst. Dadurch werden die unteren Halmlängen am stärksten eingekürzt. Die Wirkstoffmenge ist abhängig von der Bestandesdichte, Gesundheit an der Halmbasis, Standort, Vorfrucht und der Standfestigkeit der Sorte. Für eine Sorte mit geringer Standfestigkeit in BBCH 29 muss 850 g/ha Chlormequatchlorid eingeplant werden. Für eine Sorte mit guter Standfestigkeit und etwa 1.000 Trieben pro qm, reicht die Menge von 260 g/ha Chlormequatchlorid aus.
Der effektivste Schritt zur Vermeidung von Lagergetreide ist immer noch die Sortenwahl, eine angepasste Saatstärke und eine standortoptimale Stickstoff-Andüngung.