Öl, Futter und vieles mehr

Im Gegensatz zu einigen südosteuropäischen Ländern ist der Sonnenblumenanbau in Deutschland eher eine Nische. Die Anbaufläche betrug zur Ernte 2020 rund 28.000 Hektar. Dies ist im Vergleich zu den flächenstärksten Ackerbaukulturen wie Mais und Weizen ein verschwindend geringer Anteil. Allerdings bleibt festzustellen, dass die Anbaufläche der Sonnenblumen 2020 ein 20-Jahres-Hoch erreicht hat. Gründe für den Flächenanstieg sind hauptsächlich attraktive Vermarktungsmöglichkeiten, die Erweiterung der Fruchtfolgen und auch die relativ günstige Stellung der Sonnenblume in der Düngeverordnung in Bezug auf den Stickstoffbedarf.

Sonnenblume ist nicht gleich Sonnenblume

Zur Gattung der Sonnenblume gehört nicht nur die eigentliche Sonnenblume, sondern auch Topinambur. Letzterer spielt aber im Anbau nur eine kleine Rolle, wobei der Anbauschwerpunkt in Deutschland mit circa 500 Hektar in Baden-Württemberg (etwa 300 ha) liegt.

Die hauptsächlich angebauten Sonnenblumenarten in Deutschland sind:

 

  • Gestreifte Sonnenblumensorten zur Verwendung als Vogelfutter. Die schwarz/grau-weiße Schale ist hier robuster und leichter für Vögel mit dem Schnabel zu öffnen.
  • High-Oleic-Sonnenblumensorten zur Verwendung in der technischen Industrie als Schmieröl sowie zum Braten und Frittieren von Lebensmitteln. Der Ölsäuregehalt ist hier durch Zucht auf über 80 Prozent erhöht und der Anteil von mehrfach ungesättigten Fettsäuren reduziert. Hierdurch ist das Öl (HO-Öl) deutlich hitzestabiler.
  • Konventionelle Sonnenblumensorten für die Herstellung von Sonnenblumenöl für die Herstellung von Margarine und Speiseöl sowie von Kosmetika, Farben, Biokraftstoffe und Viehfutter.

Düngung

Bei der Düngung der Sonnenblume ist Einiges zu beachten. So liegt der Stickstoffbedarf gemäß Düngeverordnung ohne Berücksichtigung der vorgegebenen Ab- und Zuschläge (Nmin, Vorfrucht, usw.) bei einem Kornertrag von 30 dt/ha bei 120 kg/ha. Die verbleibende noch zu applizierende Stickstoffmenge kann sehr gut mit ALZON® neo-N gedeckt werden. Es wird empfohlen, diesen urease- und nitrifikationsinhibierten Harnstoffdünger vor der Saat auszubringen und einzuarbeiten. Eine ammoniumbetonte Pflanzenernährung mit all ihren pflanzenphysiologischen Vorteilen kann so gewährleistet werden.

Praxistipp

Kontaktieren Sie mich gerne, um die passende Düngungsstrategie für Ihren Betrieb zu finden.