Bodenfeuchtigkeit – Situation 2022

Durch die ausgiebigen Niederschläge der letzten Wochen und Monate hat sich die Bodenfeuchtesituation sehr entspannt. Die oberen Bodenbereiche sind mittlerweile vollständig gesättigt und auch in den unteren Bodenhorizonten konnte der Wasservorrat wieder gefüllt werden.

Wie war rückblickend der Verlauf der Wasserversorgung im vergangenen Jahr? Hierfür wurden vier repräsentative Standorte aus der Beratungsregion ausgewählt (siehe Abbildungen). Weitere Details, auch zu ihrem Ort finden Sie auf der Seite des Deutschen Wetterdienstes.

Wie üblich, waren zu Beginn der Vegetationsperiode 2022 der obere Boden gut durchfeuchtet. Bis auf wenige Ausnahmen bewegte sich die nutzbare Feldkapazität (nFK) bis in den Mai hinein auf dem Niveau des langjährigen Mittels. Ab diesem Zeitpunkt nahm die Bodenfeuchte bei erheblich trockenerem Boden abrupter und stetiger ab als im langjährigen Mittel. Ausnahmen sind Regionen des Allgäus und Alpenvorlandes, wo teils bis im Juli noch ausreichend Wasser zur Verfügung stand. Den Höhepunkt erreichte die Trockenheit im Juli und August, als zeitweise nur noch 20 Prozent der nFK zur Verfügung standen. Hinzu kamen mehrere ausgeprägte Hitzewellen (nicht graphisch dargestellt). Der ab dem Spätsommer einsetzende Niederschlag entspannte im Oberboden die Wasserversorgung.

Was bedeutet die Wasserversorgung für den Pflanzenbau? Um den Düngebedarf abzuschätzen, ist eine realistische Einschätzung des Ertragspotenzials und Nährstoffentzugs entscheidend. Um die Niederschläge und Bodenfeuchte optimal auszunutzen, sind eine Vorverlegung oder Zusammenfassung, insbesondere der späteren Stickstoffgaben sinnvoll. Hierfür sind vor allem Dünger mit Nitrifikationsinhibitoren hervorragend geeignet. Kulturartenspezifische Anbauhinweise und regionale Empfehlungen finden Sie hier.