Stabilisiert zu Wintergerste – jetzt gute Befahrbarkeit nutzen, spätere Trockenperioden vermeiden

Während vor allem im Norden gebietsweise noch immer das Wasser auf den Feldern steht, fiel der Februar in anderen Landesteilen recht trocken aus, so dass vielerorts gute bis sehr gute Befahrbarkeitsbedingungen auf den Ackerflächen gegeben sind. Wer stabilisiert düngt, der nutzt dieses Witterungsfenster insbesondere auch in der Kultur Wintergerste, um mit einer frühen ammoniumstabilisierten Einmal- oder Startgabe den Grundstein für einen hohen und qualitätsvollen Ertrag zu legen.

Auch wenn die letzten zwei Jahre im Hinblick auf die Wasserversorgung für Entspannung gesorgt haben, alle Prognosen zum Klimawandel gehen nach wie vor davon aus, dass die Sommerhalbjahre eher etwas trockener und zumindest in der Wasserverteilung unwägbarer sowie heißer werden. Die nächste Frühjahrstrockenheit kommt bestimmt.

Stickstoffbedarf von Wintergerste richtig absichern

Wintergerste verlangt eine kontinuierliche N-Versorgung bis zur Reife. Deshalb muss sie bei Verwendung traditioneller (nicht ammoniumstabilisierter) Dünger auf Basis mehrerer Teilgaben mit Stickstoff versorgt werden. Der Wachstumsbeginn, der Schossbeginn und die Periode zwischen Grannenspitzen bis Ährenschieben sind die drei traditionellen Termine. Wird durch Trockenheit die N-Versorgung beeinträchtigt, sind Ertrags- und Qualitätsverluste vorprogrammiert. So treten die oben erwähnten Frühjahrstrockenheiten in Mitteldeutschland häufig im Zeitraum zwischen zweiter und dritter N-Gabe auf. Dadurch besteht das Risiko einer unsicheren Wirkung dieser N-Gaben.

Die ammoniumstabilisierte Düngung nutzt den Boden als temporären Zwischenspeicher ähnlich einer Vorratskammer. Hier können unsichere Gaben in Trockenperioden vermieden werden. Damit diese Vorratskammer rechtzeitig vor der Trockenheit gefüllt ist, sollten stabilisierte Dünger vor dem Vegetations- bzw. Wachstumsbeginn ausgebracht werden. Phänologisch betrachtet ist der Vegetationsbeginn zum Zeitpunkt der Forsythienblüte. Vor der Blüte muss gedüngt werden. Das sichert den Erfolg.

Mit einer frühen und vergleichsweise hohen Startgabe bzw. einer Einmalgabe können Sie sicher sein, dass der Düngerstickstoff sich den Wurzelraum der Bestände in der Hauptvegetationsperiode perfekt erschlossen hat. Bei Spitzenerträgen über zehn Tonnen und einem sehr hohen N-Bedarf > 160 kg/ha kann aber auch ein Splitting der dann erheblichen Dünger-N-Menge sinnvoll sein, um das Ertragspotenzial und die Vorteile der Stabilisierung auch in puncto N-Effizienz voll ausschöpfen zu können. Das gilt auch, wenn aufgrund von Standortbesonderheiten eine konventionell nitratbetonte Startgabe gewählt wird.

Stabilisiert überzeugt – nicht nur beim Ertrag!

Während sich die hervorragenden Erträge, die sich mit stabilisierten Systemen und Strategien erreichen lassen, landauf landab herumgesprochen haben, kam zuletzt mancherorts die Frage auf, ob diese Spitzenerträge vielleicht auf Kosten wichtiger Qualitätsparameter erreicht werden. Diese Sorgen sind unbegründet. Unsere Versuche belegen eindeutig, dass sowohl die Anlage von Ertragsanlagen als auch die Ausprägung des qualitätsbestimmenden Ertragsmerkmals Hektolitergewicht keine Wünsche offenlässt (Abb. 2).

Schwefeldüngung nicht vergessen

Eine bedarfsgerechte Schwefelversorgung wird immer wichtiger. Die atmosphärischen Einträge sind schon seit Jahren marginal und liegen bei wenigen Kilogramm pro Hektar. Bei hohen Erträgen liegen die Entzüge in der Wintergerste um ein Vielfaches darüber.

Die Düngung mit den S-haltigen Flüssigdüngern ALZON® flüssig-S 25/6 sowie PIASAN®-S 25/6 oder mit den N-stabilisierten Power-Mischungen aus ALZON® neo-N bzw. ALZON® neo-Mplus und PIAMON® 33-S ermöglichen eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung mit Stickstoff und Schwefel. Für eine zusammengefasste Start- oder Einmalgabe in der Wintergerste ist beispielsweise die Mischung getreide-power® neo-N (40 % N, 8 % S) auf vielen Standorten eine hervorragende Wahl.

Fazit

Strategien auf Basis der ammoniumstabilisierten Düngung und N-Bereitstellung führen zu Ertragssteigerungen im Wintergerstenanbau. Die gesamte Stickstoffmenge kann in solchen Systemen als frühe Einmalgabe ausgebracht werden. Bei Spitzenerträgen über zehn Tonnen pro Hektar und Befahrbarkeitsproblemen empfiehlt sich unter Umständen ein Gabensplitting.

Auch Wintergerste benötigt für eine optimale Entwicklung ein ausgewogenes Stickstoff-Schwefel-Verhältnis, wie es je nach Düngestrategie und S-Bedarf durch PIAMON 33-S oder die Power-Mischungen raps-power® neo-N bzw. getreide-power® neo-N gewährleistet werden kann.