Immer die beste Strategie zur aktuellen Situation

Das Frühjahr 2025 gestaltet sich kühler und vor allem trockener als das Vorjahr. Am Standort der Landwirtschaftlichen Anwendungsforschung in Cunnersdorf sind seit Jahresbeginn 62,3 mm Niederschlag gefallen. Diese Menge liegt bereits gut 20 mm unter dem langjährigen Mittel. Die trockenen Bedingungen ermöglichen zwar eine gute Befahrbarkeit, sollten nennenswerte Niederschläge aber, wie in den letzten 10 bis 20 Jahren immer häufiger zu beobachten war, auch in den nächsten Wochen ausbleiben, stellt dies die Kulturen einmal mehr vor große Herausforderungen. Durch die kalten Nächte der letzten Wochen und die nun angesagte kühlere Witterung wird die 200 °C-Marke der korrigierten Grünlandtemperatursumme voraussichtlich erst am kommenden Wochenende erreicht werden. Dieser Zeitpunkt markiert den meteorologischen Vegetationsbeginn, der damit drei Wochen später als im Jahr 2024 erreicht wird und ziemlich genau dem langjährigen Mittelwert entspricht.

Der aktuelle Blick in die Übersicht des Deutschen Wetterdienstes zeigt, dass sich die phänologische Jahreszeit „Vorfrühling“ wieder leicht nach vorn verschoben hat (Abb. 1). Die Diskrepanz zwischen korrigierter Grünlandsumme und phänologischer Jahreszeit kommt durch die hohen Tages- und frostigen Nachttemperaturen. Dies ist auch deutlich am Winterraps zu sehen, welcher schon starken Zuwachs zeigt. Auch die Getreidefelder zeigen beginnendes Wachstum.

Da niemand voraussagen kann, wie sich die Witterung in der Zukunft gestaltet, ist es umso wichtiger, flexible Düngungssysteme zur Verfügung zu haben, um kurzfristig reagieren zu können. Genau für diesen Zweck untersucht die Forschung der SKW Piesteritz an Standorten in ganz Deutschland, welche die über die Jahre effizienteste Düngestrategie für den jeweiligen Bodenklimaraum darstellt. Die Rede ist hier vom StaPraxRegio-Projekt.

Das gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst, dem Sächsischem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, der Hochschule Harz und vielen weiteren Partnern aus Wissenschaft, Ressortforschung und Beratung initiierte Projekt läuft noch bis Ende 2025. Ziel ist es, die N-Düngung besser als bislang an die spezifischen Boden- und Witterungsmerkmale der verschiedensten Standorte anzupassen und dabei die Vorteilseffekte der Ammoniumstabilisierung optimal auszunutzen und in entsprechende Ertrags- und Effizienzzuwächse umzusetzen.

Ein Ergebnis der bisherigen Auswertungen ist die Identifikation vorzüglicher Düngesysteme in Winterweizen der einzelnen Bodenklimaräume (BKR), hier beispielhaft demonstriert am BKR 101 Mecklenburg-Vorpommern/Uckermark (Abb. 2).

Die leichteren Standorte im Norden haben den Vorteil von regelmäßigeren Niederschlägen, was jedoch auch zu bedeutenden Auswaschungsverlusten führen kann. Aber auch Trockenperioden spielen hier eine bedeutende Rolle. Unter diesen Bedingungen sind Düngungsvarianten erfolgreich, die auf den “Allwetterdünger“ ALZON® neo-N setzen. Über die betrachteten vier Jahre lieferten sowohl die reinen ALZON®-Systeme als auch sogenannte umgekehrte Baukästen mit einer traditionellen Vorlage (hier PIAGRAN® pro) und einer ammoniumstabilisierten Anschlussdüngung (mit ALZON® neo-N) die höchsten Erträge. Auch ein Ertragsvorteil der vorgezogenen, also sehr frühen stabilisierten Gabe, ist erkennbar.

Diese Auswertung zeigt exemplarisch wie viel Potential in einer auf Region und Klima abgestimmten Düngeplanung schlummern.

Da sich die Zusammenhänge von Boden und Witterung jedoch äußerst komplex darstellen und Jahreseffekte einen großen Einfluss auf die Ergebnisse haben, ist die Entwicklung eines praxisreifen Beratungstools noch nicht abgeschlossen. Weitere Feldversuche und Bodenanalysen fließen Jahr für Jahr in unsere Datenbank ein, um diesem Ziel näher zu kommen.

Kurz gelesen

Jedes Jahr ist anders. Dieser Spruch bestätigt sich in diesem Frühjahr aufs Neue. Daher liefern Einzeljahresergebnisse keine aussagekräftige Empfehlung für eine Düngungsplanung.

Nur langjährige Versuchsreihen wie im F&E-Verbundprojekt StraPrax-Regio können an einem Standort wirklich Klarheit darüber schaffen, was im Schnitt am besten funktioniert. Produkte der SKW Piesteritz wie der Allwetterdünger ALZON® neo-N belegen in solchen Reihen immer wieder das Potential der ammoniumstabilisierten Düngung. Sie vereint den Schutz vor umwelt- und klimaschädlichen N-Verlusten mit Ertragsstärke und flexibler, kostensparender Arbeitsorganisation.