Empfehlungen zur N-Düngung im Winterraps 2025

Ausgangssituation 2025

Heterogene Bestände

Wie schon in den letzten Jahren, gestaltete sich für den Raps der Start in die neue Saison vielerorts schwierig. Pünktlich zum optimalen Aussaattermin im August traten vor allem im Osten Deutschlands die Regenfälle nur noch punktuell auf und der Boden trocknete zusehends aus. Diese Periode zog sich über rund drei Wochen und mit dem erlösenden Regen kamen nicht nur die fehlenden Rapspflanzen aus der Erde, sondern es setzte auch eine massive Zuflugwelle des Rapserdflohs ein. In Summe führte dies zu sehr unterschiedlich weit entwickelten und stellenweise sehr lückigen Beständen. In diesem Zusammenhang ist von Glück zu sprechen, dass es bisher nur einen milden Winter ohne Kahlfröste gab und die mitunter sehr kleinen Rapspflanzen keine weiteren Verluste erlitten haben. Um weitere Schäden zu vermeiden ist eine engmaschige Kontrolle unerlässlich, denn neben Pilzinfektionen, welche ihren Zugang durch die Bohrlöcher der Erdflohlarven finden können, warten auch noch Rüssler & Co. auf wärmere Bodentemperaturen.

Zustand der Böden / Nmin-Gehalte

Die Winterniederschläge sorgten flächendeckend für eine Auffüllung der Bodenvorräte. Zurzeit liegt auf den meisten Schlägen noch eine komplette Wassersättigung der Böden vor, was die Befahrbarkeit noch etwas hinauszögert. Damit einhergehend ist auch die Gefahr von Nitratverlagerung, Lachgas- und N2-Verlusten in diesem Frühjahr wieder gegeben. Gerade leichtere Standorte neigen bei anhaltenden Niederschlägen bekanntermaßen zur Stickstoffverlagerung. Um die Lage genau einschätzen zu können, wird hier eine eigene Beprobung der Flächen empfohlen. Außerdem spielt die Entwicklung der Rapspflanzen eine große Rolle. Gut entwickelte, biomassereiche Bestände verringern mit ihrem hohen Stickstoffaneignungsvermögen die mineralisierten N-Mengen im Boden. Damit wird neben einer guten Versorgung der Pflanzen auch das Austragsrisiko minimiert. Insgesamt ist durch die Niederschläge und den milden Winter von mittleren Nmin-Werten auszugehen.

Am Standort Cunnersdorf entspricht der Nmin-Gehalt im Boden der Rapsflächen in diesem Jahr dem Schnitt der Jahre. In den oberen 0 bis 60 cm finden sich rund 33 kg N/ha (Abbildung 1). Jedoch ist festzustellen, dass gut die Hälfte des Stickstoffs in dem Bereich von 30 bis 60 cm zu finden ist. Hier hat also über den Winter schon eine gewisse Verlagerung stattgefunden. Damit der Raps sich diese Reserven schnell erschließen kann, ist ein zügiges Jugendwachstum von großem Vorteil.

Düngeempfehlung Winterraps

Bodenfeuchte ausnutzen

Im letzten Jahr, war zu dieser Zeit mit keiner Silbe an Feldarbeiten zu denken. Das Maximum der Wassersättigung lag hier im Februar. Dieses Jahr sieht die Situation nun wieder anders aus (Abbildung 2) und der Spruch, dass kein Jahr dem anderen gleicht, trifft zu. Lag die nutzbare Feldkapazität im Januar noch über 100 Prozent, so ist sie im Februar schon deutlich gesunken. Im Anbetracht der abtrocknenden Flächen ist bald mit einer guten Befahrbarkeit zu rechnen, so dass die erste N-Gabe gesetzt werden kann. Dies ist nicht verfrüht, denn eine Tatsache sollte man immer im Hinterkopf haben: Die nächste Frühjahrstrockenheit kann schneller eintreten als wir es uns vorstellen können und wollen, plus die Häufigkeit dieses Phänomens nimmt über die Jahre weiter zu. Folglich sollte die aktuell gute Wassersättigung und Bodenfeuchte durch eine frühe Düngung optimal ausgenutzt werden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass auch hohe Sättigungsgrade der nutzbaren Feldkapazität ab Vegetationsbeginn (VB) sehr schnell absinken können.

Frühe stabilisierte Einmalgaben überzeugen auf ganzer Linie

Immer wieder weisen Versuchsreihen in allen Regionen Deutschlands darauf hin, dass insbesondere die sehr frühen ammoniumstabilisierten Einmalgaben beispielsweise mit raps-power® neo-N den höchsten Nutzen erzielen (Abbildung 3). Sie erweisen sich gleichermaßen als ertragsstark und effizient. Darüber hinaus tragen sie zum Klima- und Ressourcenschutz bei, denn N-Verluste in Form von Nitrataustrag oder Lachgasemissionen sind dank der ammoniumbetonten Düngung selbst bei höheren Niederschlägen nicht zu befürchten.

Sollte eine sehr frühe Düngung aufgrund der Befahrbarkeit nicht möglich sein, überwiegen selbst bei stabilisierten Einmalgaben zu Vegetationsbeginn immer noch die Vorteile gegenüber einer traditionell geteilten Düngestrategie.

Stickstoff und Schwefel – im Raps eine essentielle Kombination

Von zentraler Bedeutung ist neben der Bereitstellung des Stickstoffs zum Wachstumsbeginn eine adäquate Versorgung mit Schwefel (>30 kg Schwefel pro Hektar). Beide Anforderungen lassen sich hervorragend über möglichst frühen Einmalgaben mit raps-power® neo-N erfüllen. Hier stehen Schwefel und Stickstoff im idealen Verhältnis, sind zudem ammoniumstabilisiert und wirken dadurch selbst unter schwierigsten Bedingungen verlustgeschützt und nachhaltig.

Für den schnellen traditionellen Start empfiehlt sich das allseits bekannte PIAMON® 33-S, jedoch steht hier – je nach Standort – die Frage nach dem Auswaschungs- und Verlagerungsrisiko. Daher sind schon aus Umweltschutzgründen Dünger ohne Nitrifikationsinhibitor frühestens ab Vegetationsbeginn einzusetzen. Besagtes Verlustrisiko ist insbesondere auf leichten Böden und in niederschlagsreichen Regionen hoch.

Schnell gelesen

In Anbetracht der Situation auf den Feldern ist aktuell die rechtzeitige Bereitstellung von Stickstoff und Schwefel für eine zügige Jugendentwicklung enorm wichtig. Zeitgleich lauern bei falscher Düngerwahl unnötige N-Verlustrisiken. Die Lösung: Ammoniumstabilisierte Strategien trotzen den Wetterunbilden. Sie beugen klimaschädlichen Lachgasemissionen ebenso vor, wie Nitratverlagerungen und erzielen dabei mit hoher Beständigkeit deutliche Mehrerträge. Im Raps bedeutet das eine möglichst frühe Einmalgabe mit Produkten wie ALZON® neo-N, raps-power® neo-N oder ALZON® flüssig-S 25/6. Im traditionellen Segment überzeugt der Dauerbrenner PIAMON® 33-S, der eine besonders üppige Schwefelversorgung garantiert, aber aufgrund der Verlustrisiken nicht in einer zusammengefassten Einmalgabe ausgebracht werden sollte.