Düngemittelproduktion bei der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH

Düngemittelproduktion in der Lutherstadt Wittenberg

Die Tradition von Piesteritz als Standort der chemischen Industrie reicht zurück bis in das Jahr 1915. Damit kann die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH, obwohl sie in ihrer heutigen Gesellschaftsform erst seit 1993 besteht, auf das Know-how aus über 100 Jahren Forschung und Entwicklung zurückgreifen.

In der Agrochemie gehören wir zu den bedeutendsten Produzenten von Stickstoffdüngemitteln in Europa. Im Bereich Industriechemikalien sind wir Lieferant von Grundchemikalien wie Ammoniak, Harnstoff und Salpetersäure. Wir beschäftigen in der Lutherstadt Wittenberg und Cunnersdorf bei Leipzig über 860 Mitarbeiter.

Warum produzieren wir am Standort Lutherstadt Wittenberg?

Die Kunden schnell und jederzeit sicher zu beliefern – das ist der logistische Anspruch der SKW Piesteritz. Unser Produktionsstandort mit seinen modernen, leistungsfähigen Verladeanlagen und seinen großen Lagerkapazitäten bietet dafür beste Voraussetzungen. Ob Straße, Schiene oder Wasserweg – der Standort Piesteritz ist sehr gut vernetzt. Neben der optimalen Anbindung an die Autobahn A9 haben die Unternehmen des Agro-Chemie Parks über den eigenen Elbe-Hafen Zugang zum europäischen Wasser-Straßennetz. Außerdem hat der Agro-Chemie Park einen eigenen Anschluss an den öffentlichen Schienenverkehr. Aufgrund dieser hervorragenden logistischen Rahmenbedingungen wird Piesteritz als regionales Güterverkehrszentrum eingestuft.

Mit unseren hohen Sozialstandards und innovativen Produkten sind wir ein systemrelevanter Partner vieler Wertschöpfungsketten.

Wie werden unsere Düngemittel hergestellt?

Zur Herstellung unserer Stickstoff-Düngemittel dienen zwei Ammoniakanlagen, welche im Haber-Bosch-Verfahren aus Wasserstoff und Stickstoff mithilfe eines Katalysators bei hoher Temperatur und hohem Druck Ammoniak produzieren. Den zweiten Teil im Anlagenverbund bilden drei Harnstoffanlagen. Die Ausgangsstoffe für die Harnstoffsynthese sind Ammoniak (NH3) und Kohlendioxid (CO2), wobei das CO2 bei der Synthesegasproduktion der Ammoniakanlagen zwangsweise anfällt und verwertet werden kann, anstatt ungenutzt in die Atmosphäre entlassen zu werden.

Wir denken heute schon an morgen

Bei der Düngemittelproduktion entstehen unter anderem CO2 und Abwärme, die wiederverwertet werden. Die Wittenberger Gemüse GmbH profitiert davon, denn diese wird mit CO2-und Abwärme versorgt, um die Photosynthese von Tomaten, Paprika und Obst zu optimieren. Somit entsteht in einem weiteren Kreislauf frisches Obst und Gemüse für die Region.

Wie werden unsere Düngemittel verpackt?

SKW Piesteritz produziert unter anderem rund um die Uhr eine breite Palette an verschiedenen Düngespezialitäten in loser und verpackter Form. In der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH werden die Düngemittel je nach Kundenwunsch bereits heute in modernen Abfüll- und Verpackungsanlagen konfektioniert.

Düngerqualität – eine Investition die sich auszahlt!

Die Qualitätseigenschaften von Düngemitteln werden oft unterschätzt. In der Wertschöpfungskette eines Düngemittels von der Produktion bis hin zur Ausbringung auf dem Feld kann es an vielen Stellen zu Qualitätseinbußen kommen.

Die Qualität eines Düngemittels lässt sich definieren über die Korngröße und den mittleren Korndurchmesser. Ein entscheidendes Kriterium ist die Feuchtigkeit des Düngemittels. Ist die Feuchtigkeit zu hoch, verkleben die Düngergranalien und lassen sich nicht mehr optimal mit dem Düngerstreuer ausbringen. Die Lagerhalle, in dem sich das Düngemittel befindet, muss trocken sein. Außerdem sind Verunreinigungen zu vermeiden. Harnstoff und Nitratdüngemittel vertragen sich nicht und sollten deshalb nicht in einer Halle gelagert werden. Bei Verladung und Lagerung ist der Dünger zum Schutz vor Verunreinigungen und Feuchtigkeit abzuplanen.

Die LKWs werden bei uns im Werk vor der Verladung durch Kameras überwacht. Die Kontrolle dient der Vermeidung von Nässeschäden und Verunreinigungen.

Mit einem Messfühler werden Temperatur und Feuchtigkeit im Haufwerk überprüft. Mit dem Nadeltest wird geprüft, wie viel Gewicht notwendig ist, damit die Nadeln vollständig eindringen können. Somit werden Verfestigungen im Haufwerk ermittelt. Mit dem Probenahmegerät werden zusätzlich Proben genommen, welche später im Labor analysiert werden.

Während der Produktion werden ständig Proben genommen und in die Analytik gegeben. Sollte es einmal zu Abweichungen der auf der Produktspezifikation notierten Qualitätsmerkmale kommen, wird eine Beanstandungsmeldung an Verkauf, Produktion und Logistik geschickt, um Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dadurch ist unsere Reklamationsquote seit Jahren sehr gering.

Einlagerung der Düngemittel am Beispiel des Außenlagers in Friedland

Bevor der Dünger breitflächig auf dem Feld ausgebracht wird, muss der Düngerstreuer richtig eingestellt werden. Somit können Streufehler vermieden werden.

Zu jedem Düngemittel in Markenqualität gibt es Streutabellen. Nur, wenn diese genutzt werden, wird der Dünger optimal verteilt.