Anschlussdüngung mit traditionellen Stickstoffdüngern
Erste Getreidebestände erreichen bereits BBCH 29/30. Bestände, die mit traditionellen Stickstoff-Schwefel-Düngern wie PIASAN®-S 25/6 oder PIAMON® 33-S geführt werden, sollten je nach Bedarfsermittlung auf ca. 150 Kilogramm Stickstoff pro Hektar aufgedüngt werden. Nach der Behandlung mit einem Ackerfuchsschwanz-Herbizid sollten wenigstens sieben Tage vergehen, bis ein Flüssigdünger appliziert wird. Die angekündigten Niederschlagsereignisse und die daraus resultierende Bodenfeuchtigkeit sollten zur Düngung genutzt werden.
Raps beginnt zu blühen
Im Raps sollte die zweite Stickstoffgabe mit traditionellen Düngemitteln längst abgeschlossen sein. Dort, wo dies mangels Befahrbarkeit noch nicht erfolgt ist, kann Flüssigdünger nur noch mit Schleppschläuchen oder Schlepprohren ausgebracht werden, denn der Raps hat bereits die Knospen geöffnet und erste Pflanzen im Bestand blühen bereits.
Stabilisiert ist nicht langsam
Stabilisierte bzw. harnstoffhaltige Düngemittel sind in keiner Weise langsamer als Düngemittel mit Ammoniumnitrat. Die Umsetzung bei den zu erwartenden Temperatur- und Wasserverhältnissen von Harnstoff zum pflanzenverfügbaren Ammonium ist nach ein bis zwei Tagen abgeschlossen. Zudem werden von einigen Beratern 30 Prozent N-Verlust bei AHL- oder Harnstoff-Anwendung kolportiert. Ammoniakverluste werden bei einer Anwendung nach guter fachlicher Praxis in den seltensten Fällen eine Rolle spielen – zudem ist der Harnstoff in PIAGRAN® pro und ALZON® neo-N durch einen Ureaseinhibitor vor Ammoniakverlusten geschützt. Für einen tatsächlichen Verlust wären neben Trockenheit auch Temperaturen höher 25°C und pH-Werte größer 7,5 erforderlich. Flüssigdünger sind bei der zu erwartenden Witterung ebenfalls nicht durch Ammoniakverluste gefährdet. Die grobtropfige FD-Düse im Bild ist dabei die verträglichste und effizienteste Technik, Flüssigdünger zu applizieren.
Mein Tipp
Dort, wo nur sehr wenig oder noch gar kein Mineraldünger zur Ergänzung der Gülledüngung erfolgt ist, sollte die Mineraldüngung umgehend erfolgen. Da die organische Fraktion aus der Gülle zumeist noch nicht zur Verfügung steht, braucht das Getreide zeitnah Stickstoff, damit die Ausbildung des Spitzenährchens abgesichert ist und die Anzahl Körner pro Ähre während des Schossens nicht reduziert wird.