Aktuelle Situation auf dem Acker
Nach der Hitze konnten sich die Kulturen in der letzten Woche bei gemäßigten Temperaturen und Niederschlägen wieder erholen. Durch Unwetter nach der Hitzeperiode sind nun in vielen Beständen Lagerstellen zu erkennen. Insbesondere die Wintergerste ist betroffen.
Ursachen sind zu niedrige Aufwandmengen an Wachstumsreglern und teilweise konnten die Produkte unter der strahlungsarmen Witterung im Frühjahr nicht richtig wirken. Auch die Einstellung des Düngerstreuers wird in manchen Fällen zu prüfen sein. Auf einigen Flächen lassen sich mittlerweile auch schon deutliche Unterschiede in der Abreife erkennen.
Hier spielt die Wasserspeicherung und Wasserverfügbarkeit des Bodens eine entscheidende Rolle. Insgesamt sollte es bei der momentanen Wasserversorgung auch beim Weizen oder Dinkel noch keine entscheidenden Ertragsdepressionen geben.
Im Getreide und Raps sind die pflanzenbaulichen Maßnahmen abgeschlossen. Die Zeit sollte nun genutzt werden, um die Bestände auf Unkräuter und Ungräser zu bonitieren. Vor allem der Ackerfuchsschwanz ist in diesem Jahr auf vielen Flächen häufig zu finden. Auch ein Spritzfenster kann im Hinblick auf die Leitverunkrautung und die Wirkung sinnvoll sein.
In den Leguminosen ist momentan auf Blattläuse zu achten. Speziell in Erbsen muss der Erbsenwickler im Blick behalten werden. Die in letzter Zeit wieder vermehrt angebaute Weiße Lupine zeigt sich momentan optisch ansprechend. Der Ansatz an Knöllchenbakterien ist gut gelungen. In der Region beginnt zudem die Kirschernte.
Sorgenkind Mais
Der Mais zeigt sich in diesem Jahr aufgrund der verspäteten Aussaat und der kühlen Witterung sehr uneinheitlich. Auch sind zum Teil Pflanzenausfälle zu beklagen. Eine Blattdüngung mit Spurennährstoffen kann hier hilfreich sein. Aktuell laufen noch Düngungsmaßnahmen mit Gülle in die stehenden Bestände. Bei der aktuellen Witterung ist das Risiko von NH3-Verlusten aus Gülle und Gärresten hoch. Für eine optimale Verwertung des Stickstoffs wäre es sinnvoll diese Gülle mit einem Hackgerät einzuarbeiten. Um Verlusten von vornherein entgegenzuwirken, kann das System „Einarbeitung stabilisierter Gülle vor der Saat“ helfen, um Stickstoff optimal zu verwerten. Der Einsatz von mit PIADIN® stabilisierter Gülle vor der Saat bei deutlich niedrigeren Temperaturen als im Juni/Juli beugt Verlusten vor. Auch der Aspekt der guten Wurzelausbildung durch eine ammoniumbetonte Pflanzenernährung sollte in diesem Zusammenhang nicht außer Acht gelassen werden. Die Wurzel stellt die Grundlage für hohe Erträge und stressstabile Pflanzen dar, sodass schwierige Phasen besser überwunden werden können.
In den nächsten Wochen ist im Mais auf den Flugbeginn des Maiszünslers zu achten. Eine Regulierung kann sowohl chemisch mit Insektiziden als auch biologisch mit Trichogramma-Schlupfwespen erfolgen.