Blick aufs Feld

Der Sturm und die vielen Niederschläge verzögern weiterhin die Andüngung bzw. die 1. Gabe. Noch ist der Vegetationsbeginn trotz hoher Temperaturen nicht erreicht. Es lässt sich vermuten, dass die hohen Niederschläge einen kühlenden Effekt auf die Bodentemperatur haben. Sind dauerhaft Bodentemperaturen von über 5 Grad erreicht, spricht man vom Vegetationsbeginn. Eine Pflanze die dies anzeigt, ist die Forsythie. Diese beginnt über Nacht zu blühen, sobald die Bodentemperatur dauerhaft über 5 Grad erreicht.

Schaut man die Bestände genauer an, sind bereits an den Wurzeln neue kleine Feinwurzeln zu erkennen, was darauf hindeutet, dass ein leichtes Wachstum zu verzeichnen ist. Die Bestände von Weizen und Gerste sehen zum jetzigen Zeitpunkt gut aus und sind trotz der hohen Niederschläge und milden Temperaturen weitestgehend gesund.

Der Raps ist ebenfalls aufgrund der meist milden Wintertemperaturen munter weitergewachsen. Schaut man sich die Wurzeln genauer an, ist bereits jetzt in vielen Bereichen das Auftreten von beginnender Hohlherzigkeit zu verzeichnen. Dies ist zum einen auf das anhaltende Wachstum, aber auch auf die hohe Feuchtigkeit zurückzuführen.

Bor verhindert die Hohlherzigkeit. Mein Tipp ist, bei den ersten beiden Spritzungen jeweils 1,5 bis 2 Liter Bor mitzunehmen. Das Splitting der Bormaßnahme hilft, das Auswaschungsrisiko zu mindern.

Als Düngung empfehle ich im Raps die stabilisierte Einmalgabe über die raps-power® neo-N Mischungen oder im flüssigen Bereich über ALZON® flüssig-S 25/6, sobald die Befahrbarkeit gegeben ist. Schon aufgrund der Gabenzusammenfassung und auch aufgrund der hohen Feuchtigkeit und bereits steigender Bodentemperaturen ist eine Verzögerung in der Wirkungsgeschwindigkeit nicht zu befürchten, sodass auch eine Düngung zum Vegetationsbeginn bzw. kurz danach keinerlei Nachteile mit sich bringt.