Auf Spurennährstoffe achten!

Die Böden sind anfangs der Woche gut abgetrocknet und es wurde regional Gülle ausgebracht. Da die Gülle weniger Spurennährstoffe aufweist als von vielen gedacht, sollte auf die drei wichtigsten Spurennährstoffe (Mangan, Zink und Bor) im Mais besonders geachtet werden. Denn nur bei optimaler Versorgung mit Spurennährstoffen sind Spitzenerträge möglich. An Maisstandorten mit leichten, humosen und zu stark aufgekalkten Böden ist Mangan meistens nicht ausreichend verfügbar. Besonders im Jugendstadium wird dieses bei ungünstiger Witterung durch Aufhellung des Bestandes sichtbar. Nur im Extremfall zeigen sich unregelmäßig gesprenkelte, helle Flecken an den Blättern. Sichtbach aufgehellte Mangelpflanzen können Stickstoff nicht mehr optimal verwerten.

Mais reagiert auch sehr empfindlich auf Zinkmangel. Dieser wird besonders in Jahren längerer Trockenheit im Frühsommer auf vielen Standorten sichtbar. Typisch für diesen Mangel sind Wiesenumbrüche und auch Felder mit hohen pH-Werten. Zinkmangel wird häufig mit Magnesiummangel verwechselt. Laufen helle Streifen parallel zu den Blattadern einheitlich bis zur Blattspitze durch, so liegt Magnesiummangel vor. Bei Zinkmangel dagegen zeigen sich die Streifen nur in der unteren Hälfte des Blattes, die Blattspitzen bleiben immer einheitlich grün.

Neben Rüben und Raps zählt Mais zu den borbedürftigen Kulturpflanzen. Sichtbarer Bormangel tritt unter üblichen Praxisbedingungen nur selten auf. Im Gegensatz zu anderen Spurennährstoffen unterliegt Bor einer relativ hohen Auswaschung von etwa 150 g/ha und Jahr. Dagegen wird es etwa ab pH-Werten über 6 und hier vor allem in bindigen Böden, verstärkt festgelegt. Unter diesen Gegebenheiten müssen borbedürftige Kulturen regelmäßig mit Bor gedüngt werden. Auch in seiner Wirkungsweise in der Pflanze unterscheidet sich Bor grundlegend von anderen Mikronährstoffen. Dieses ist speziell für die Energiepflanze Mais von besonderer Bedeutung. Daher bewirkt Bor einen zügigen Transport der photosyntetisch gebildeten Zucker in die Ertragsorgane und einer dortigen Weiterverarbeitung in Stärke. Die Restpflanze Mais ist fast stärkefrei, da Großteils im Maiskolben die Stärke eingelagert wird. Da nun Bor nicht nur positiv auf die Leitungsbahnen wirkt, ist eine weitere Funktion ganz speziell die Anlage und Ausbildung der Fortpflanzungsorgane. Dies erklärt, dass sich in Bor-Düngungsversuchen der Maisertrag stets deutlich zugunsten des Korn- oder Kolbenanteils verschiebt. Dies führt zu einem Anstieg des Energiegehaltes und damit zur Verbesserung der Futterqualität. Generell wird mit nur 300 g/ha Bor ein Ertragszuwachs bei mittleren Borgehalten im Boden über einen höheren Kolbenanteil erzielt.