Sulfonylharnstoffschäden im Raps vermeiden

Bei der Unkrautbekämpfung im Getreide kommen häufig Herbizide mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe zum Einsatz. Besonders zuverlässig wirken Sulfonylharnstoffe, die sowohl eine Blatt- als auch eine Bodenwirkung besitzen. Diese Präparate sind Spezialisten für schwer bekämpfbare Problemunkräuter, die noch im späten Frühjahr auflaufen. Das können zum Beispiel Vertreter der Doldenblütler, Disteln oder Sämlingsampfer sein. Wintergetreidebestände befinden sich zu diesem Zeitpunkt meistens in den Stadien BBCH 32 bis BBCH 37. Dadurch sind diese noch jungen Unkräuter sehr gut getarnt. Einige Sulfonylharnstoff-Produkte haben eine Zulassung bis BBCH 37. Das ist sehr praktisch, um diese spätauflaufenden Unkräuter zu bekämpfen. Bei Trockenheit besteht jedoch die Gefahr, dass die Bodenwirkstoffe nur teilweise abgebaut werden. Dadurch kann es zu Schäden an der Nachfrucht, vor allem Winterraps, kommen. Die jungen Winterrapspflanzen zeigen zuerst typische Symptome, wie Wuchsdepressionen, Löffelstellung der Laubblätter, bläuliche bis lila Verfärbungen, bis hin zum Absterben der jungen Rapspflanzen. Dieser Prozess zieht sich langsam hin und kann bis in den November andauern. Dadurch ist es relativ schwer, die richtige Entscheidung für einen Umbruch im Herbst zu treffen. Sollten von Anfang bis Mitte November wenigsten 10 bis 15 Pflanzen gut verteilt auf einem Quadratmeter überlebt haben und keine Symptome aufweisen, ist von einem Umbruch im Herbst abzusehen. 

 

Mein Tipp

Bei Trockenheit im späten Frühjahr sollten bevorzugt blattaktive Herbizide zum Einsatz kommen. Erfolgt dies nicht, muss vor der Rapsaussaat eine tief-wendende Bodenbearbeitung durchgeführt werden, um das Risiko von Schäden zu minimieren.

Termine

13.10.2020 – 18:00 bis 19:00 Uhr

Online Seminar „Düngeverordnung und Lösungen für die Herausforderungen

 

21.10.2020 – 18:00 bis 19:00 Uhr

Online Seminar „ISABEL – agrarmeteorologische Informationsplattform“

 

27.10.2020 – 18:00 bis 19:00 Uhr

Online Seminar „Mäßige Ernte – mäßiger Preis?“

 

Anmeldung unter www.duengerevents.de