Jeder Tropfen zählt

Die Niederschlagsereignisse in der vergangenen Woche haben zum Auffüllen des Bodenwasservorrates in der Schicht von 0 bis 60 Zentimeter beigetragen. Dennoch besteht ein Defizit an Wasser in den Wintermonaten im Vergleich zum langjährigen Mittel in Sachsen-Anhalt.

In den vergangenen Wintermonaten fielen in vielen Regionen nur unterdurchschnittliche Regenmengen. Die Bodenwasservorräte in tieferen Schichten sind noch nicht aufgefüllt. Jeder weitere Tropfen Wasser zählt. Laut Deutschem Wetterdienst werden in dieser Woche kühle Temperaturen ohne nennenswerte Niederschlagsmengen erwartet.

Düngestrategie anpassen

Das Klima in Sachsen-Anhalt wird von einer Vorsommertrockenheit geprägt. In den vergangenen Jahren verstärkte sich dieser Trend deutlich. Diese Trockenperioden führen zu Unsicherheiten bei der Wirkung der zweiten und dritten Stickstoffgabe. Um die Stickstoffeffizienz zu verbessern, sollten stabilisierte Stickstoffdüngemittel eingesetzt werden. Stabilisierten Stickstoffdünger besitzen einen Nitrifikationsinhibitor. Die erste Stickstoffgabe sollte so terminiert werden, dass die Winterfeuchtigkeit des Bodens optimal ausgenutzt wird. Damit kann sich der Dünger gut lösen und im Wurzelraum verteilen. Diese erste Düngungsmaßnahme mit stabilisierten Dünger kann witterungsangepasst zum Beispiel schon im Februar geschehen.

Vorteile stabilisierter Stickstoffdünger

Die Ammoniumfraktion bleibt länger im Boden erhalten. Nitrat wird lediglich in kleinen Mengen bedarfsgerecht gebildet. Die Pflanze wird zur aktiven Aneignung des Ammoniums angeregt. Die Wurzeln wachsen zum Ammonium, welches austauschbar am Sorptionskörper gebunden ist, hin. Das führt zu einem optimalen Wurzelsystem mit ausgeprägtem Feinwurzelanteil. Durch mehr Feinwurzeln sind die Pflanzen in der Lage mehr Wasser, Makro- und Mikronährstoffe aufzunehmen. Das ist insbesondere bei Trockenstress positiv.

Ein weiterer Vorteil ist das Vorziehen von Stickstoffgaben. Düngergaben können zusammengefasst werden. Das setzt Arbeitskapazitäten frei. Die Düngung von Winterraps, Wintergerste und Winterroggen kann in einer Stickstoffgabe vor dem Vegetationsbeginn erfolgen. Winterweizen braucht zwei Gaben. Die erste Gabe muss vor dem Vegetationsbeginn appliziert werden. Die zweite Gabe wird in Abhängigkeit von der Witterung flexibel von BBCH 32 bis BBCH 39 gedüngt.

Mein Tipp

Nutzen Sie die Vorteile stabilisierter Dünger. Unsere flüssigen ALZON® - Dünger und unser granulierter ALZON® neo-N besitzen Nitrifikationsinhibitoren. Auch Düngermischungen des Handels, zum Beispiel raps-power® neo und getreide-power® neo, sind stabilisiert.

Phänologisch betrachtet, befinden wir uns im Vorfrühling bzw. vor dem Vegetationsbeginn. Das ist der optimale Zeitpunkt für den Einsatz von stabilisierten Düngern. Sobald die Befahrbarkeit möglich ist, kann mit stabilisierten Düngern gestartet werden.

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