Herbstdüngung abschließen

Der Beginn der Sperrfrist für das Ausbringen von stickstoffhaltigen Düngemitteln rückt näher. Daher sollten nun die letzten Tage genutzt werden, um eine möglicherweise notwendige Stickstoffdüngung abzuschließen. Ob eine Stickstoffdüngung noch notwendig sein sollte, muss individuell betrachtet werden. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle: Vorfrucht, der Verbleib von Ernteresten, die langjährige organische Düngung und nicht zuletzt auch die Erfahrung der Betriebsleiterin oder des Betriebsleiters. Denn nur so kann abgeschätzt werden, wieviel Stickstoff den Rapspflanzen aus dem Boden zur Verfügung steht. Neben dem Raps konkurrieren die Erntereste – insbesondere bei hohen Mengen und Strohverbleib auf dem Acker – mit den im Boden befindlichen Stickstoffmengen. Wieviel Stickstoff aus dem Boden nachgeliefert werden kann, ist stark abhängig davon wieviel organische Masse im Boden zur Mineralisierung zur Verfügung steht. Dies steht in engem Zusammenhang mit der langjährigen organischen Düngung auf dem Schlag. Wichtige Faktoren sind aber auch die Temperatur und Feuchtigkeit im Boden, welche aktuell noch weitestgehend gegeben sein dürften. Wurde der Boden zudem noch intensiv bearbeitet und nicht nur eine Minimalbodenbearbeitung durchgeführt, stehen die Chancen für eine stärkere Stickstoffmineralisierung gut. In vielen Fällen kann dann auf eine Stickstoffdüngung im Herbst verzichtet werden. Eine Anrechnung auf den Düngebedarf im Frühjahr ist dann nicht notwendig. Sollte die Entscheidung für eine Herbstdüngung gefallen sein, kann diese sehr gut mit ammoniumhaltigen Düngern erfolgen.

Eine Kombination von Flüssigdünger mit Insektizid sollte vermieden werden. So kann der Flüssigdünger grobtropfig mit entsprechender Düse verteilt werden und so gut vom Blatt abrollen. Das Insektizid wiederum kann dann in einer anderen Spritzung mit feineren Tropfen eine sehr gute Benetzung erzielen, um hohe Wirkungsgrade zu erreichen.