Raps öffnet die Knospen

Die ersten Rapspflanzen öffnen Ihre Knospen. Wer die Wechselfrostbedingungen abgewartet hat, steht vor dem nächsten Dilemma. Die Pflanzenverträglichkeit nimmt jeden Tag ab: Fällt ein Flüssigdüngertropfen in eine solche Knospe, kann man davon ausgehen, dass diese abgängig ist. Der Tropfen kann aus der Öffnung nicht abrollen und dringt in die Knospe ein und führt zu einem Ätzschaden. Um den Raps nicht zu schädigen, ist ein Schleppschlauchverband zu verwenden.

Grünland – randscharfe Düngung mit Flüssigdünger

Bei der Düngung werden Grundnährstoffe üblicherweise durch die Kreislaufwirtschaftsdüngung mit Gülle abgedeckt. Stickstoff und Schwefel müssen jedoch über Mineraldünger zugeführt werden, damit eine ordentliche Eiweißqualität erreicht wird. Schwefel ist nicht nur wichtiger Eiweißbaustein im Grundfutter, sondern auch Garant für die Effizienz des Stickstoffs.

Aufgrund der Gräben und Grüppen, die am und im Grünland liegen, sind die Anforderungen an Randschärfe sehr hoch. Bei der Düngung mit einem Schleuderstreuer ohne zertifizierte Randstreueinrichtung sind Mindestabstände von 4 Metern zu Gewässern einzuhalten. Bei Beetbreiten von beispielsweise 30 Metern von einer Grüppe zur nächsten ist mit keinem Zentrifugalstreuer ein ausreichendes Streubild zu erreichen, weil eine Überlappung über die Oberflächenentwässerung nicht möglich ist. Beim Einsatz von Flüssigdüngern kann mit einem Abstand von einem Meter deutlich sicherer am Gewässer gedüngt werden. Für die Andüngung des Grünlandes empfehle ich die Flüssigdünger mit Stickstoff und Schwefel aus dem Hause SKW Piesteritz. (PIASAN®-S 25/6 oder PIASAN®-G 20/8)

Folgende Grundsätze gilt es bei der Applikation von Flüssigdünger zu beachten:

  • nicht auf feuchte Bestände applizieren
  • keine pralle Sonne und keine Temperaturen über 25 °C
  • Wachsschicht muss ausgebildet sein
  • pur sehr gut pflanzenverträglich
  • Verdünnung mit Wasser mindestens im Verhältnis 1:4
  • Praxiserfahrungen zeigen, dass eine Düngung entweder sofort nach der Silagebergung erfolgen sollte oder wenn die Schnittwunden der Blätter nach der letzten Mahd verheilt sind.
  • FD-Düsen verwenden

Die Anwendung von stickstoffhaltigen Düngemitteln bei Frost ist mit der Düngeverordnung 2020 verboten worden. Im Bundesland Bayern ist eine Stickstoffdüngung bei Frost erlaubt. Grundsätzlich ist es möglich, Flüssigdünger bei bis zu -5 Grad Celsius zu applizieren. Dabei müssen aber alle der folgenden Punkte erfüllt werden:

  • Der Bestand muss frosttrocken sein.
  • Auf den Pflanzen muss starker Raureif sein.
  • Die Applikation des Flüssigdüngers muss mit Flüssigdüngerdüsen erfolgen.
  • Dem Flüssigdünger dürfen keine PSM und auch kein Wasser zugegeben werden.

Beginnt der Raureif zu tauen, ist nur schwacher Raureif auf den Pflanzen, sind Schneereste auf der Fläche oder kommt es zu Wechselfrösten (z. B. nachts -5 °C, tagsüber 5 °C), dann muss auf die Flüssigdüngerapplikation verzichtet werden, weil ansonsten Pflanzenschäden vorprogrammiert sind.

Ackerfuchsschwanz vor der Düngung ausschalten

Auf Standorten mit hohem Besatz an Ackerfuchsschwanz ist oftmals noch gar keine Düngung erfolgt, da dies den Ackerfuchsschwanz nur unnötig stärken würde und der Bekämpfungserfolg ein geringerer wäre. Nach der Behandlung mit einem Ackerfuchsschwanz-Herbizid sollten wenigstens sieben Tage vergehen, bis ein Flüssigdünger appliziert wird. Für die Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes mit Atlantis® Flex sollte ausschließlich Flüssigdünger in Markenqualität wie PIASAN® 28 verwendet und die Gebrauchsanleitung des Herbizids befolgt werden. Die Verwendung geschwefelter Produkte kann zu geringeren Wirkungsgraden und Problemen bei der Mischbarkeit führen.