Vegetation wartet auf warme Temperaturen
In der letzten Woche wirkte es, als wäre die Vegetation stehen geblieben. Durch die kühlen Temperaturen mit Nachtfrösten blieben auch die Böden weiterhin kühl. Schaut man jedoch genauer in die Bestände, wird ersichtlich, dass die Pflanzen nur auf ein paar wärmere und strahlungsintensivere Tage warten um richtig loszuwachsen. Dem Wetterbericht zufolge wird sich der Frühling in den nächsten Tagen mit wärmeren Temperaturen einstellen.
Winterraps bereit für zweite Gabe
Bei vielen Winterrapsbeständen zeigt sich bereits deutlich die erste Stickstoffgabe: Die meisten Bestände sind am Durchgrünen. Wirft man einen detaillierten Blick auf einzelne Pflanzen, ist zu sehen, dass der Winterraps bereits mitten in der Schossphase ist. Auch bei den weniger üppig entwickelten Beständen ist der Vegetationskegel bereits circa zwei Zentimeter abgehoben und die Knospe schiebt sich aus dem Blattapparat. Wer die gesamte Stickstoffmenge für den Winterraps nicht in einer Einmalgabe ausgebracht hat, sollte die zweite Gabe nun zeitnah durchführen.
Gelblich gefärbter Winterraps trotz Stickstoff und Schwefel
Wenn der Winterraps nahezu optimal mit Stickstoff und Schwefel gemäß Düngebedarfsermittlung versorgt wurde und trotzdem ein gehemmtes Wachstum sowie rötlich- oder purpurfarbene Blätter aufweist, sollte neben einem potentiellen Mikronährstoffmangel eine ebenfalls vermehrt auftretende Phosphorunterversorgung in Erwägung gezogen werden. Bei einer geringen oder sogar unterlassenen Phosphordüngung im Herbst, wäre eine Pflanzenanalyse zu empfehlen. Bestätigt sich eine Unterversorgung oder sogar ein Phosphormangel, kann in diesem fortgeschrittenen Wachstum noch eine schnell wirkende Blattdüngung helfen. Der Bedarf an Phosphor steigt mit Vegetationsbeginn und verläuft gleichmäßig während der Blüte und Kornfüllphase bis kurz vor der Reife.
Mein Tipp
Auch auf Mikronährstoffe achten! Bei niedrigen pH-Werten kann Molybdän und bei höheren Bor-, Mangan- oder Zinkmangel auftreten.