Landwirtschaft ist und bleibt flexibel
Auch wenn wir immer das Bild und den Begriff der „traditionellen Landwirtschaft“ in Kopf haben, ist die Landwirtschaft doch ein Bereich unserer Gesellschaft, der sich mit immer rasanterer Geschwindigkeit verändert. Dies trifft nicht nur auf den berühmten „Strukturwandel in der Landwirtschaft“ zu, sondern auch auf die Art und Weise wie und was produziert wird. Dabei rücken auch einige regional durchaus in Vergessenheit geratene Kulturpflanzen wieder in den Fokus. Sei es aus Gründen von Klimaveränderung, dem Wunsch nach einer optimalen Fruchtfolge oder auch wegen der gestiegenen Nachfrage der Konsumenten.
Zu diesen typischen Früchten, die wieder vermehrt angebaut werden, gehören nicht nur „Exoten“ wie Soja, sondern auch Erbsen und Bohnen sind durch eine gestiegene Nachfrage nach Eiweiß sowohl für die Tierernährung als auch für Lebensmittel interessant geworden. Nicht zuletzt kommen sie in sämtlichen Fleisch-Ersatzprodukten vor.
Aber auch Getreidesorten wie Hafer und Dinkel verlassen in der konventionellen Landwirtschaft ihr Schattendasein und werden wieder erfolgreich angebaut und vermarktet. Dinkelprodukte als Brot und Brötchen sind heute nicht mehr der „Bio-Ecke“ vorbehalten, sondern bei jedem Bäcker zu finden. Die Hafermilch ist im Regal von nahezu jedem gut sortierten Supermarkt vorhanden.
In der aktuellen Situation zeigt sich wieder eine ganz große Stärke unserer Landwirtschaft. Wir können nicht nur effizient und nachhaltig hochklassige Lebensmittel produzieren, sondern wir sind auch in der Lage schnell auf eine geänderte Nachfrage am Markt zu reagieren. Und dies ist weder selbstverständlich noch einfach, wenn man bedenkt, dass diese Änderungen Auswirkungen auf den gesamten Betrieb und auch alle anderen Kulturen in der Fruchtfolge haben, teilweise auch mit durchaus beachtlichen wirtschaftlichen Risiken verbunden sind.