Aktuelles aus dem Pflanzenbau

Die Gersten- und Roggenbestände sind teilweise schon in BBCH 37 angekommen, während spät gesäter Weizen sich noch in BBCH 30/31 befindet. Durch die kühle Witterung fällt der Regenmangel noch nicht so extrem auf, aber auf vielen Getreideschlägen liegt die vor 4 bis 6 Wochen mit Schleppschuh oder Schleppschlauch ausgebrachte Gülle immer noch in Streifen auf dem Boden. Eine schwache Mineralisation durch die kühle Witterung sorgt zudem für einen eingeschränkten Nachschub an Nährstoffen. Die Pflanzen zeigen stellenweise deutliche Mangelerscheinungen an Stickstoff, aber auch an Schwefel, Phosphor und Spurenelementen.

Wenn noch möglich, können kleine Mengen der Nährstoffe zusammen mit der nächsten Pflanzenschutzmaßnahme ausgebracht werden, um die Lücke bis zur Wirkung der Gülle zu schließen und eine Reduktion der Ähren und Nebentriebe zu verhindern.

Die anstehenden Pflanzenschutzmaßnahmen müssen engmaschig im Auge behalten werden. Dort wo es nötig ist, sollte noch eine Einkürzung der Bestände erfolgen. Dabei sollte bedacht werden, dass Gülle und Mineraldünger mit einsetzender feuchtwarmer Witterung noch zur Wirkung kommen. Außerdem sind in vielen Beständen, welche oberflächlich gesund erscheinen, in den unteren Blattetagen Befälle mit Rost und Mehltau zu erkennen, welche sich bei warm-feuchten Temperaturen schnell ausbreiten werden.

Mais

Die Aussaat ist größtenteils abgeschlossen und die durch die Sonneneinstrahlung leicht gestiegenen Bodentemperaturen lassen zwar kein schnelles Wachstum vermuten, sorgen aber mit einer Temperatur von über 10 °C und der größtenteils noch vorhandenen ausreichenden Bodenfeuchte für ein Keimen des Saatkorns. Übermäßig intensive Bodenbearbeitung (zum Beispiel: Einarbeitung der Zwischenfrüchte mit der Scheibenegge, Gülle-Eingrubbern, Pflügen und Aussaat mit der Kreiselgrubber-Kombination) hat jedoch auf leichten Standorten zu einer tieferen Austrocknung des Bodens geführt und die Versorgung mit Kapillarwasser unterbrochen. Hier ist das Saatgut zur Keimung auf Regenwasser angewiesen, welches aber noch nicht überall in absehbarer Zeit verfügbar sein wird. Hier könnte eine wasserschonende Bodenbearbeitung in diesem Jahr wieder von Vorteil sein.