Querverteilung bei Düngestart prüfen

Wie haben Sie sich beim Kauf von Dünger entschieden, erwarten Sie die gleiche Qualität wie aus europäischer Produktion? Zugegeben, optisch sieht die internationale Ware nicht schlecht aus, große und gleichmäßige Granulate liegen in den Hallen. Aber es gibt eine Reihe von Parametern die sie selbst kontrollieren können. Zuerst kommt die Handprobe zum Einsatz, liegt Staub oder kleinster Abrieb zwischen den Fingern, so war die Ware starker mechanischer Belastung ausgesetzt oder wurde öfter als üblich umgeladen.

Eine Schüttelbox gibt bei einer Mischprobe mit mindestens zehn Einstichen (vergleichbar Getreideprobe) einen guten Aufschluss über die Korngrößenzusammensetzung. Ein hoher Anteil Kleinkorn (unter 1,6 Millimetern) limitiert die Streubreite. Ebenso einfach lässt sich die Dichte auswiegen, ein einfacher Messbecher und eine Küchenwaage geben Aufschluss. Einheimischer Harnstoff hat eine Schüttdichte von über 730 Kilogramm pro Kubikmeter. Ist die Ware deutlich leichter, sollte auch hier von schlechteren Flugeigenschaften ausgegangen werden. 

Schwieriger wird es bei der Kornhärte. Es gibt bereits seit mehreren Jahren Test-Sets auf dem Markt. Wichtig wird die Bruchfestigkeit (Kornhärte) wenn man andere Mängel, welche auf die Flugeigenschaften wirken, mit einer größeren Streuscheibe ausgleichen möchte. Eine große Scheibe mit langen Wurfarmen bedeutet bei einem weit außenliegenden Aufgabepunkt oder erhöhter Drehzahl eine höhere Krafteinwirkung auf das Düngemittel. Ist das Granulat zu weich, gibt es Beschädigungen und die Querverteilung kann auch so nicht verbessert werden. Grundsätzlich wird es mit modernen Düngerstreuern ab einer Arbeitsbreite von 30 Metern und mehr interessant, weil das klassische Dreiecksstreubild durch ein Trapezstreubild ersetzt wird. Das System wird daher anfälliger für Fehler verschiedener Ursachen, auch Seitenwind oder die Hanglage kann hier eine Ursache sein. Kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, immerhin kann man die Streubreite bei vielen Kulturen anpassen. Auf Grünland oder vor der Saat von Sonnenblumen sowie Mais, wie auch in Reihenkulturen kann man sich nach unten hin anpassen. Eine schlechte Partie kann man so in jedem Fall gut verteilt ausbringen, denn es ist nicht davon auszugehen, dass die Ware gestoßen werden kann, schließlich sind auch die Lagerbedingungen vor Ort entscheidend. Sinnvoll bleibt wie in jedem Jahr der Einsatz eines Streusets um die Querverteilung regelmäßig zu prüfen.