Raps richtig andüngen
In den wesentlichen Anbaugebieten für Raps wie der Elbmarsch und der Marsch entlang der Nordseeküste gelten in der Regel keine zusätzlichen Auflagen aus der Düngeverordnung, so dass eine Düngung bei entsprechenden Nmin-Werten möglich sein sollte. Hat der Raps keine Herbstgülle erhalten, sollte eine Düngung in Höhe von 30 bis 40 kg N/ha mit konventionellen Stickstoffdüngern oder 60 kg N/ha mit ALZON® – egal, ob fest oder flüssig – nach Düngebedarfsermittlung erfolgen. Flüssigdünger sollte entweder direkt zur Saat oder ab dem 4-Blatt-Stadium gegeben werden. Praxiserfahrungen zeigen, dass auch der Einsatz von 100 Litern PIASAN® 28 in 300 Litern Bodenherbizid-Spritzbrühe pro Hektar möglich ist. Mischproben vorher sind dennoch dringend ratsam. Beachten Sie außerdem die Vorgaben der Düngeverordnung.
Raps genau im Auge haben

Aufgelaufene Rapsflächen sind intensiv auf Fraßschäden durch den Rapserdfloh zu kontrollieren. Gelbschalen sind zudem ein geeignetes Hilfsmittel. Hier sind im Bedarfsfall geeignete Insektizide einzusetzen. Gleichzeitig ist Raps auf Befall von Schnecken zu kontrollieren. Während Schnecken auf Geest-Standorten vorwiegend vom Rand aus Böschungen einwandern, treten sie auf schweren und klutigen Standorten üblicher Weise ganzflächig auf. Jutesäcke, größere Bretter oder Schneckenfolie sollten daher als Kontrollstellen ausgelegt und immer wieder kontrolliert werden. Sollte der Einsatz von Schneckenkorn erforderlich sein, müssen etwaige Schneckenkorn- oder Düngerstreuer vorab bei einer anerkannten Prüfwerkstatt im Rahmen der Pflanzenschutzgerätekontrolle geprüft worden sein.
Stickstoffdüngung zu Gerste im Herbst?
Die Sinnhaftigkeit einer Herbstdüngung zu Wintergerste, die nur außerhalb roter Gebiete möglich ist, sollte mit Blick auf die Anrechnung im Frühjahr und kritisch hinterfragt werden. Für die vorwinterliche Stickstoffversorgung ist der durch wendende und mischende Bodenbearbeitung mineralisierende Stickstoff in der Regel ausreichend. Nach Raps, Mais oder Kartoffeln ist eine Herbstdüngung nicht zulässig.
Maisernte hat begonnen

Durch die warme Witterung und wenig Niederschlag seit August ist der Mais beschleunigt abgereift. Es wird vielerorts gehäckselt und die Körnermaisernte steht ebenfalls bevor. Aufgrund der frühen Ernte des Maises bietet sich alternativ zu Winterweizen oder Wintertriticale die Aussaat von Wintergerste als weniger ährenfusariumanfällige Folgekultur an. Trotz dessen, dass die Wintergerste im Herbst einen N-Bedarf zur Bestockung hat, ist die Ausbringung von Gülle nach Silomais nicht gestattet. Entscheidend für den Düngebedarf ist hier die Vorfrucht und nicht der Bedarf der neu etablierten Kultur. Für die Aussaat nach Mais oder in unmittelbarer Nähe zu Maisflächen eignen sich Sorten, die gegen Gelbverzwergungsvirus resistent oder wenigstens tolerant sind.
