Herbstdüngung zu Winterungen auf dem Prüfstand

Mit der letzten Novelle der Düngeverordnung wurde erlassen, dass der im Herbst zu Winterraps gedüngte pflanzenverfügbare Stickstoff auf die darauffolgende Frühjahrsdüngung angerechnet werden muss. Im Klartext heißt das, dass zum Beispiel 30 Kilogramm pflanzenverfügbarer Stickstoff, der im Herbst gedüngt wurde, im Frühjahr bei der Bedarfsermittlung abgezogen werden muss. Daher gilt es abzuwägen, ob die Notwendigkeit einer Düngung im Herbst tatsächlich gegeben ist oder, ob es ausreichend sein kann, durch ackerbauliche Maßnahmen wie Kalkung und wendende Bodenbearbeitung die Stickstoffversorgung aus der Mineralisierung zu gewährleisten. Beachten Sie dazu, dass aufgrund der oft sehr guten Getreideerträge und der mittlerweile ausgeprägten Trockenheit nur geringe Mengen an Stickstoff in der Ackerkrume vorhanden sein können.

Erfahrungen aus dem Mais in den Raps mitnehmen

Ähnlich wie bei der Bestellung von Mais gilt es in diesem trockenen Sommer möglichst viel Wasser zu sparen. Dazu sollte der Boden nur so wenig wie möglich und so viel wie nötig bewegt werden. Für Betriebe, die dazu organische Dünger einsetzen, ist eine Methode die Gülleapplikation die mit dem Stip-Till-Applikator, den man aus der Maisengsaat kennt anstelle einer breitflächigen Einarbeitung. Anschließend wird mit einem Einzelkornsaatgerät der Raps in die Streifen gelegt.

Ansonsten bieten einige Direktsaatmaschinen die Option der Applikation eines Unterfußdüngers in die Saatrille oder noch besser zwischen und unter die Saatrille. Als Unterfußdünger eignen sich hier Kombinationen aus Ammonium- oder Carbamid-Stickstoff in Verbindung mit wasserlöslichem Phosphat – ebenfalls ähnlich wie im Mais.

Betrachtung Winterraps auf schweren Böden

Praxiserfahrungen haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Raps, der im Frühjahr Stickstoffgaben deutlich unter 140 Kilogramm pro Hektar erhielt, oft relativ schwach in der weiteren Entwicklung war. Gleichzeitig brauchte er aber in der Herbstentwicklung so viel Stickstoff, dass er zehn Blätter und einen daumendicken Stängel bildete. Daher sollte neben der Bedarfsermittlung für die Herbstdüngung auch gleich eine ungefähre Bedarfsabschätzung für die Frühjahrsdüngung erfolgen. Die unter diesen Voraussetzungen erwartbaren Stickstoffmengen von 30 bis 40 Kilogramm Stickstoff pro Hektar lassen sich exakt und randscharf mit Flüssigdünger aus Piesteritz düngen. Der im PIASAN®-S 25/6 oder PIASAN®-G 20/8 enthaltene Schwefel erhöht die Effizienz der Stickstoffdüngung. Die Applikation sollte direkt vor der Aussaat erfolgen und mit der Sätechnik eingearbeitet werden. Sollte dieser Termin verstrichen sein, ist eine Kopfdüngung ab dem 4-Blatt-Stadium möglich. Für Betriebe, die granulierten Dünger bevorzugen, gilt die gleiche Empfehlung mit PIAMON® 33-S.