Blattdüngung – ein Notnagel bei Trockenstress

Insbesondere in roten Gebieten präsentiert sich das Getreide aktuell etwas wuchsverzögert und aufgehellt. Aufgrund der Erfahrungen zuletzt nasser Jahre ist etwas Stickstoff für die Schossphase aufgespart oder noch gar nicht mineralisch gedüngt worden. Güllegaben, die in diesem Jahr schon früh appliziert wurden, zeigen noch keine Wirkung aus der organischen Stickstofffraktion. Die Trockenheit verhindert nicht nur die Mineralisation organischen Stickstoffs, sondern außerdem die Wirksamkeit von Mineraldünger, der jetzt noch gestreut werden würde.
Sollte also noch eine Stickstoffdüngung anstehen oder noch rechnerisch kleine Mengen frei sein, bietet es sich an, das Getreide mit einer Blattdüngung vital zu halten. In der Hoffnung, dass die organische Substanz doch noch liefert, empfehle ich Applikationen von 20 bis 30 Litern PIASAN® 28 pro Hektar. Eine Kombination mit Bittersalz und Spurennährstoffdüngern in 200 bis 250 Litern Spritzbrühe pro Hektar ist möglich und sinnvoll.
Bienenschutz geht vor
Raps steht in der Vollblüte und die Blütenbehandlung steht an. Aufgrund der besonderen Beobachtung, der die Landwirtschaft ausgesetzt ist, ist ganz besonders bei der Blütenbehandlung sorgsamer Umgang mit Pflanzenschutzmitteln geboten. Es ist in der Vergangenheit nicht unüblich gewesen, der Blütenspritzung 20 bis 30 Liter pro Hektar AHL zuzusetzen. Bei den gängigen Fungiziden wäre eine solche Zugabe in der Regel auch möglich. Aus Gründen des Bienenschutzes sollte jedoch darauf verzichtet werden. Bei Mischungen von Fungiziden und Insektiziden kann sich die Bienengefährlichkeit ändern. Auch wenn die Mischung als bienenungefährlich eingestuft wird, sollten Maßnahme trotzdem erst nach dem täglichen Bienenflug erfolgen.
PIADIN® für verbesserte Nährstoffeffizienz
Die Aussaat von Zweitfruchtmais nach Ackergras sowie die Düngung und Saatbettbereitung schließt sich nahtlos an. Auch zu diesem Zeitpunkt macht der Einsatz von PIADIN® weiterhin Sinn, denn eine ammoniumbetonte Pflanzenernährung, die durch das PIADIN® organisiert wird, kann zu einer wesentlich intensiveren Seitenwurzelausbildung führen. Dadurch wird sowohl das Wasser- als auch das Nährstoffaneignungsvermögen der Pflanzen verbessert. Die Aufwandmenge im Mais liegt zu diesem Zeitpunkt bei vier Litern pro Hektar. In der Gülleunterfußdüngung sollte etwa die halbe Aufwandmenge gewählt werden.