Trockenheit schlägt langsam zu

Leider wird auch in diesem Jahr wieder eine Trockenheit während der Vegetationsperiode immer wahrscheinlicher. Schauen wir in die Stationsgrafiken der Bodenfeuchte, ist in Thüringen bereits ein Austrocknen der oberen Bodenschichten zu beobachten. In Sachsen fiel im Laufe der vergangenen Woche etwas Niederschlag, was die Situation etwas entspannt hat. Trotzdem bleibt die Lage sowohl in Thüringen als auch in Sachsen angespannt und wir können nur weiter auf kommende Niederschläge hoffen.

Blick ins Feld

Die Bestände kommen in diesem Jahr flächendeckend gut entwickelt und gesund aus dem Winter. Auch die immer wieder auftretenden, teils starken Nachtfröste haben bisher keinen ersichtlichen Schaden an unseren Kulturen verursacht. Grundsätzlich optimale Bedingungen für ein gutes Jahr.

Die Gerstenbestände befinden sich aktuell weitestgehend in BBCH 30 bis 31 und werden in der kommenden Woche voraussichtlich BBCH 32 erreichen. Dies ist der Zeitpunkt für die Wachstumsreglermaßnahmen. Hier sollten aber die Nachtfröste abgewartet werden, da es sonst zu einer Minderwirkung kommen kann.

Die Weizenbestände sind in der Regel noch nicht ganz so weit entwickelt. Hier befinden sich viele Bestände noch in BBCH 29 bzw. im Übergang zu BBCH 30. Die warmen Temperaturen Ende vergangener Woche haben für einen Entwicklungsschub gesorgt. Frühe Weizen können vor Ostern bereits BBCH 32 erreichen, die meisten werden dieses Stadium aber erst über bzw. nach Ostern erreichen. Hier sollten dann auch die Wachstumsreglermaßnahmen stattfinden.

In Gerste, Roggen und Triticale sollten bei einer Zweigabenstrategie die Anschlussdüngungen unbedingt erfolgen, um die noch vorhandene Feuchtigkeit zu nutzen. Auch im Weizen sollte bei einer traditionellen Düngung überlegt werden, die zweite Gabe etwas vorzuziehen, um die noch vorhandene Bodenfeuchtigkeit und den Morgentau zu nutzen. Hier sollte aber im Einzelfall entschieden werden. Bei einer stabilisierten Düngung sollte die Anschlussgabe zwischen BBCH 32 und 37 stattfinden. Hier ist es wichtig Niederschlagsereignisse zu nutzen. Sollten bereits über Ostern Niederschläge gemeldet werden, rate ich dazu die Gabe vorzuziehen und das Wasser auszunutzen.

Beratungsrunden

Die Vegetationsperiode ist auch die Zeit der Feldtage und Beratungsrunden. Diese werden von den Industrien vielerorts angeboten. Zum Beispiel führe ich gemeinsam mit der Syngenta eine Beratungsrunde im Raum Bischofswerda bzw. Stolpen im Rhythmus von drei bis vier Wochen durch. Hierzu sind Sie jederzeit recht herzlich eingeladen. Bei Interesse melden Sie sich bei mir.