Ein früher Start in die Düngesaison

Der Startschuss zur Ausbringung der ersten N-Gabe in Nordbayern ist in der vergangenen Woche gefallen. Immer mehr Betriebe überlegen aktuell die guten Bedingungen für die Andüngung der Bestände zu nutzen. Eine im Februar ausgebrachte Stickstoff- und Schwefelgabe bietet insbesondere bei Winterraps Vorteile in der Ertragsbildung. Bei schwach bestockendem Getreide ist die Düngung vor Vegetationsbeginn einer der größten Hebel, um die Triebbildung zu beeinflussen.

Jedoch gibt es vielerorts auch Bedenken, dass bei frühen Gaben mit hohen Stickstoffverlusten zu rechnen ist. Vorrangig auch deshalb, weil die Böden eine hohe Wassersättigung aufweisen.

Wasserüberschuss, Verlustwege von Stickstoff

Ein Wasserüberschuss zum Ende des Winters ist grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Was für die Grundwasserstände von Vorteil ist, kann bei der Stickstoffdüngung zu Verlusten führen. Betroffen davon ist vorrangig die Nitratform. Aufgrund seiner guten Beweglichkeit im Boden kann dieser Stickstoff leicht verlagert werden. In welchem Umfang hängt vom Standort ab. Meist sind von der Verlagerung im Frühjahr flachgründige und leichte Standorte betroffen. Bei schweren Böden hingegen spielt diese Verlustart weniger eine Rolle. Hier kann es aber schnell zu einer Sättigung mit Wasser kommen und in Folge dessen zur Denitrifikation. Das heißt, die im Boden befindlichen Bakterien reduzieren das Nitrat zu elementarem Stickstoff (N2) und Lachgas (N2O).

Ammoniumdünger bei Wasserüberschuss im Vorteil

Ammoniumdünger wie zum Beispiel PIAMON® 33-S enthalten kein Nitrat. Der gedüngte Ammoniumstickstoff geht eine Bindung mit den Sorptionskörpern im Boden ein und ist somit vor Verlusten geschützt. Da die weitere Umwandlung in die Nitratform nicht gebremst wird, ist eine Ausrichtung der Gabenhöhe an den Düngetermin unabdingbar. Flexibler gestaltet sich die Anwendung von ammoniumstabilisierten Düngern wie zum Beispiel ALZON® neo-N, rapspower® neo-N oder getreidepower® neo-N. Die Umwandlung in die Nitratform wird hier durch einen Nitrifikationshemmer gesteuert. Dies ermöglicht größere Stickstoffmengen auch bei frühen Düngeterminen auszubringen. Somit sind Ammonium- und ammoniumstabilisierte Dünger prädestiniert für frühe Düngetermine.