Düngung von Grünland an Nutzungsintensität anpassen

Für viele landwirtschaftliche Betriebe stellt das Grünland einen wichtigen Grundfutterlieferanten für die Tierernährung dar. Aus ökonomischen Gesichtspunkten ist die Bewirtschaftung von Grünland meist nicht mehr auf Höchsterträge ausgerichtet, sondern eher auf eine standort- und nutzungsangepasste Bewirtschaftung. Die vorkommenden Pflanzenarten, die sich in ihrem Futterwert unterscheiden, stellen unterschiedliche Voraussetzungen an Standort, Nutzungsintensität und Düngung.

Generell gilt, dass mit zunehmender Düngung und Schnitthäufigkeit immer mehr Pflanzenarten aus dem Bestand verdrängt werden. Insbesondere wird mit steigender N-Düngung und nicht angepasster Nutzungsintensität der Anteil von Leguminosen im Bestand reduziert. Unerwünschte Kräuter wie Ampfer, Bärenklau und Wiesenkerbel nehmen in Folge zu.

Bei häufig genutztem Grünland mit unzureichender Stickstoffversorgung verschwinden wertvolle Gräser wie z. B. Deutsches Weidelgras und Wiesenrispe. Die daraus resultierenden Lücken erobern sich minderwertige Kameraden (Lückenbüßer) wie z. B. der Löwenzahn.

Auch Grünland braucht Schwefel

Sinkende Schwefeleinträge aus der Luft (Bayern: ca. drei bis fünf Kilogramm pro Hektar im Jahr) müssen bei der Düngung von Grünland berücksichtigt und ausgeglichen werden. Je nach Kleeanteil bewegt sich der Schwefelbedarf bei circa 20 bis 30 Kilogramm pro Hektar im Jahr. Da bei Gülle der Großteil vom Schwefel in organischer Form gebunden ist, sollte besonders zum ersten Schnitt die S-Versorgung in wasserlöslicher Form, z. B. mit PIAMON® 33-S, erfolgen.