Feuchtigkeit für die Düngung nutzen

Es bleibt abzuwarten wie sich der Niederschlag in den nächsten Tagen entwickelt. Für die Düngung ist ein tragfähiger Boden Grundvoraussetzung. Es gibt aber insgesamt keinen Grund, um abzuwarten. Die Vegetation wird in den nächsten zwei bis drei Wochen bei Maximaltemperaturen um 10 °C wahrscheinlich durchstarten. Mit der ersten Düngung sollte unbedingt auch Schwefel ausgebracht werden, um die N-Verwertung in der Pflanze nicht zu gefährden. Schwefel ist, genau wie Stickstoff, sehr mobil und damit sind die pflanzenverfügbaren Mengen aus dem oberen Bereich der Krume verlagert worden, wobei nicht zwangsläufig von einer unwiederbringlichen Auswaschung geschrieben werden kann. In den ersten Wochen der Vegetationszeit werden sich die Pflanzen den Schwefel nur sehr eingeschränkt erwachsen (Wurzelwachstum in tiefere Schichten), da der Boden, je tiefer man kommt, noch lange sehr kalt und schwach durchlüftet sein wird. Erste Aktivitäten der Pflanze finden daher im oberflächennahen Bereich statt. Die mobilen Nährstoffe (N, S, K, Mg) sollten daher zeitig vorgelegt werden. Der Profi hat es sofort erkannt, neben modernen N/S-Düngern sollte daher auch Kornkali fallen, selbst wenn die Versorgungsstufe C vorhanden ist. Phosphat ist wenig mobil und unterliegt mehr der Festlegung als der Verlagerung, jedoch ist ein Düngebedarf nicht grundsätzlich gegeben. Abweichend davon empfiehlt sich eine Kopfdüngung mit verfügbaren Phospatformen, wenn die Versorgung aus dem Bodenvorrat nicht gegeben ist (Versorgungsstufe A/B). Gerade auf sandigen Standorten müssen alle Nährstoffe (auch die Mikronährstoffe) regelmäßig ergänzt werden, da die Nachlieferung aus den nicht oder wenig vorhanden Drei-Schicht-Tonmineralien nicht gegeben ist. Elegant ist daher der alle zwei bis vier Jahre wiederkehrende Einsatz von Wirtschaftsdüngern, eine abgesetzte Kombination mit nährstoffreichen Kalken wie Konverterkalk oder Carbokalk ist in der Fruchtfolge in aller Regel preiswürdig.