Allen Unkenrufen zum Trotze

Das Erntejahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Zugegeben, es war nicht das schlechteste der letzten zehn Jahre. Vielmehr war es sogar recht ausgeglichen, wenngleich der Teufel im Detail steckt: Recht mastige Getreidebestände konnten nur schwer gebremst werden. Auch Pilzerreger trieben es bunt. Vielerorts waren durch wiederkehrende Regenschauer die Bodenpuffer bis Ende April satt gefüllt und auch in der Trockenphase bis Mitte Juni war meistens ausreichend Wasser vorhanden. Entscheidend für die Ernte war der zeitige, handfeste Einsatz von Wachstumsregulatoren. Solche Bestände haben die verregnete Ernte deutlich besser überstanden, weil sie rascher abtrockneten und Auswuchs weniger stark auftrat. Ein weiteres Versäumnis war die Absicherung der Erträge mit Schwefel. Das kalte, nasse Frühjahr (Boden) verhinderte die übliche Umsetzung von Biomasse zu mineralischen Nährstoffen. Darunter auch Schwefel, welcher auf Grund der Preis- und Verfügbarkeitsverzerrungen oft nicht gedüngt worden ist. Auch eine Qualitätsdüngung mit Stickstoff, welche die Düngebedarfsermittlung bis zu zehn Prozent überschritt, war im Jahr 2023 bei guter Wasserversorgung im Bodenkörper möglich. Das gab es seit der Einführung der Düngerverordnung 2017 bisher noch nicht.

Eins bleibt also festzuhalten: Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich eine Verringerung der Intensität 2023 nicht bewährt. Wenn auch die Weichen verstellt sind, wie nur selten in den letzten Jahrzehnten, wünsche ich Ihnen Mut zu neuen Erträgen im Jahr 2024.