Maisernte weit vorangeschritten

Wenn Gerste und Raps die Gewinner der Saison waren, so ist Mais der Verlierer auf ganzer Linie. Selten waren die Erträge über die gesamte Mark so schlecht. Die hohen Temperaturen in der Blüte und die anhaltende Trockenheit von März bis August haben einiges dazugetan. Von kolbenlosem Mais bis Spitzenerträgen von 350 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) war vieles dabei. Im Schnitt konnte niemand zufrieden sein, auch wenn der eine oder andere Standort in der Niederung noch hervorragende Ergebnisse brachte.

Diese Lücke muss im nächsten Jahr wieder aufgeholt werden. Es bleibt zu prüfen, ob ein ausreichender Futteranschluss bis November 2023 gewährleistet ist. Es ist also mal wieder Zeit für eine Inventur. Ist der Anschluss nicht gegeben, so ist eine frühere Ernte einzufahren. Hier bietet sich Futterroggen oder Getreide-Ganzpflanzensilage an. Auf leichten Standorten sollte eher auf Futterroggen gesetzt werden, eine Zweitfrucht sollte aber ohne Möglichkeit zur Bewässerung nicht in Betracht gezogen werden, weil die Produktion risikoreich und in diesem Jahr außerordentlich teuer werden kann. Hier wäre ausreichend Zeit um den Boden zu sanieren und z. B. für Raps vorzubereiten.

Auch eine sehr frühe Maissorte kann die Lücke füllen, wenn diese nicht zu groß ist. Am Markt sind bis zur Siloreifezahl 160 Sorten verfügbar. Diese haben zwar einen geringeren Ertrag bei guter Qualität, aber sie können bereits Anfang August reif sein.