Trockene Phase zur Düngung nutzen

Die Niederschläge haben sich in der Mark zurückgehalten, die Sonne hat sich das eine oder andere Mal blicken lassen, aber es bleibt kalt. Trotz des winterlichen Wetters stehen eine Menge Arbeiten an. Für Wirtschaftsdüngergaben in Getreide wird es allerhöchste Zeit, denn die Gülle braucht die Feuchtigkeit, um die Nährstoff im Boden zu verteilen. Bei der Zugabe von fünf Liter PIADIN® je Hektar dreht es sich neben der Minderung von Nitrat- und Lachgasverlusten in Brandenburg vor allem um die ammoniumbetonte Ernährung der Pflanzen. Ist harnstoff- oder ammoniumbasierter Mineraldünger der Partner, so kann auch dieser mit PIADIN® stabilisiert werden. Die Applikation von Mineraldünger ist trotz früher Gülle auch bei geringem Düngebedarf in der Regel erforderlich, um die Pflanzenernährung abzusichern. Eine Startgabe von circa 40 Kilogramm (kg) Stickstoff je Hektar (N/ha) mineralischen Ursprungs ist unbedingt angeraten. Anders ist es bei Jauche, die einen sehr hohen relativen Anteil Ammonium am Gesamtstickstoff hat. Dieser Anteil ist sofort pflanzenverfügbar und damit düngewirksam. Das Abpressen von Gärresten kann aus pflanzenphysiologischer Sicht daher empfohlen werden; man erhält eine sehr schnell wirksame Fraktion und einen Dauerläufer, welcher im Frühjahr in den Hackfrüchten Mais und Zuckerrrübe Anwendung finden kann. Zu Kartoffeln sollte nach Möglichkeit mineralisch gedüngt werden, um die Verarbeitungsqualität nicht zu gefährden. Zu Sommergetreide kann man stabilisierte Dünger vor der Saat einsetzen. Es hat keinen Sinn mehr zu warten; die Saat kann in den Boden, der Dünger auch. Die Gefahr einer Vorsommertrockenheit ist stets gegeben.

Das Streuen von Mist kann schon erledigt sein, insofern der Acker befahrbar war. Auf weniger tragfähigen Standorten hat sich der Einsatz eines Baggers zum Laden bewährt, hier wird der Boden nicht so oft wie beim Einsatz von Teleskopladern überfahren. Das Ausbringen mit ordentlich bereiften Miststreuern ist vielerorts nicht mehr das Problem, die gut ausbalancierten Fahrwerke mit Tandem- oder Tridemachsen hinterlassen oft keine Schadverdichtungen. Ähnlich verhält es sich mit den Feldspritzen und Düngerstreuern: die hohen Reifen tragen deutlich mehr als kleine, breite Reifen, die in früheren Baujahren üblich waren. Das Luftvolumen trägt die Last, daher lassen sich großvolumige Räder (hoher Querschnitt bei hohem Gesamtdurchmesser) auch stärker im Luftdruck reduzieren und die Bodenschonung nimmt zu.

Das Dauergrünland auf Niedermoorstandorten ist oft noch deutlich zu feucht, um eine Überfahrt zu wagen. Die Pflege muss aber auch hier vorbereitet werden. Ist die Schleppe in Ordnung, können die Walzen gegebenenfalls schon befüllt werden? Wie verhält es sich mit einer Nachsaat? In Bereichen mit Wildschaden sollte auf jeden Fall eine Nachsaat erfolgen, wenn man hier nicht sogar von einer kleinräumigen Neuansaat sprechen muss, denn der Boden muss oft erst mit aktiven Vorwerkzeugen (Kreiselegge) planiert werden. Handelt es sich um eine übliche Nachsaat, so sind die Herbsttermine vorzuziehen. Das gilt auch für den chemischen Pflanzenschutz auf Grünland, wobei beide Maßnahmen ineinandergreifen. Beim Pflanzenschutz ist auf die Indikation und die Verwertung des Grünlandes zu achten Einige Wirkstoffe führen zu Ertragsdepressionen, und das ist vor allem für den ersten, meist sicheren Schnitt unbedingt zu vermeiden. Im Spätsommer befeuchtet sich der Boden wieder und eine Nachsaat kann mit deutlich weniger Konkurrenz aus der Altnarbe erfolgen. Ein kürzerer Schnitt und eine verhaltene Düngung tragen dazu bei.