Schwefelmangel reduziert die Stickstoffeffizienz
Eine ausgewogene Ernährung der Pflanzen mit allen Nährstoffen ist entscheidend, um eine möglichst hohe Stickstoffnutzungseffizienz zu erzielen. Sulfat-Schwefel fördert analog zu Nitrat die Bestockung zum Vegetationsbeginn. Darüber hinaus hat Schwefel einen starken Einfluss auf die Bestandesentwicklung und letztendlich das Ertragspotential sowie die Erntequalität. Als Faustregel gilt: Ein Kilogramm Schwefel im Mangel reduziert die N-Effizienz um ca. 10 kg.
Nicht alle Schwefelformen sind pflanzenverfügbar
Die Schwefeleinträge aus der Atmosphäre sind in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen und decken bei keiner Kultur mehr den Bedarf. Auch die Mineralisierung im Boden kann diese Lücke nicht schließen. Daher ist auf eine ausreichende Schwefelversorgung der Bestände durch eine regelmäßige Schwefeldüngung in Sulfatform zu achten. Ausschließlich Sulfat kann unmittelbar von der Pflanze aufgenommen werden und dient deren Ernährung. Alle anderen Schwefelformen müssen zuvor in Sulfat umgewandelt werden und stehen der Pflanze erst zu einem späteren Zeitpunkt zur Verfügung. Dies gilt insbesondere für elementaren Schwefel. Dessen Oxidation ist langwierig und schwer kalkulierbar, da diese stark vom Witterungsverlauf und der biologischen Aktivität des Bodens abhängen. Folglich werden bei der Düngung von elementarem Schwefel größere Schwefelmengen erst im späteren Jahresverlauf pflanzenverfügbar und stehen nicht unmittelbar zu Vegetationsbeginn zur Verfügung. Häufig werden größere Schwefelmengen auch erst nach der Ernte freigesetzt, wenn diese nicht mehr benötigt werden.
Sulfat ist analog zu dem Nitrat sehr mobil im Boden, kann daher leicht von den Pflanzen angeeignet werden. Eine Vorratsdüngung mit Sulfat ist wegen des Auswaschungsrisikos jedoch nicht möglich.
Auf Deklaration achten
Inzwischen weisen viele Hersteller den Schwefelgehalt als Schwefeltrioxid (SO3) aus. Der Umrechnungsfaktor von SO3 zu S beträgt 0,4. Bei sämtlichen Düngern von SKW Piesteritz wird auch weiterhin der Schwefelgehalt in der klassischen Form angegeben, so dass eine Umrechnung nicht erforderlich ist.
Meine Empfehlung für den Südwesten
Nutzen Sie die vielfältigen Schwefeldünger wie PIAMON® 33-S, PIASAN®-S 25/6 oder diverse Düngermischungen (z.B. getreidepower® neo-N), um Ihre Kulturen stets ausgewogen und bedarfsgerecht zu ernähren. Stickstoff-Schwefel-Dünger zur Startgabe sorgen für optimale Voraussetzungen zum Vegetationsbeginn und bei der weiteren Pflanzenentwicklung. Für eine bestmögliche Nährstoffeffizienz, ist auf das optimale N/S-Verhältnis der jeweiligen Kultur zu achten. Dies liegt bei 5 zu 1 bei Raps und 10 zu 1 bei Getreide.