Pflanzenbauliche Situation

Weitere Schauer und Gewitter, vereinzelt auch mit Hagel, entspannten in der vergangenen Woche die Bodenfeuchtesituation im Beratungsgebiet. So sind bisher im Juni ca. 40 bis 100 Millimeter Regen gefallen, lokal teilweise noch größere Mengen. Vor allem Mais, Zuckerrüben und Leguminosen entwickelten sich durch den günstigen Witterungsverlauf in den letzten Tagen rasant. Auch Flächen die aufgrund von Schädlingsbefall ganz oder teilweise nachgedrillt werden mussten, sind mittlerweile gut entwickelt. Als Fazit nach diesem Frühjahr lässt sich festhalten, dass die Schädigungen durch fehlenden oder unzureichenden insektiziden Beizschutz (z. B. Drahtwurmbefall, Krähenfraß) im Mais deutlich größer sind als in der Vergangenheit. Für die Zuckerrübe gilt diese Erfahrung bereits schon seit letztem Jahr.

Weiterhin ist es dringend zu empfehlen, Zuckerrüben und auch Kartoffelbestände engmaschig auf pilzliche Krankheiten, wie zum Beispiel Cercospora in den Rüben oder Phytophthora und Alternaria in den Kartoffeln, zu kontrollieren und bei Bedarf entsprechende Fungizidmaßnahmen zu setzen. Aktives Resistenzmanagement (Wirkstoffwechsel usw.) sollte hier selbstverständlich sein. Da die Zuckerrübe zu den Borbedürftigen Kulturen zählt (circa 400 bis 500 g/ha), könnte die Versorgung über eine Blattdüngung in Kombination mit einer Fungizidmaßnahme sichergestellt werden. Diese Düngungsmaßnahme sollte bis Reihenschluß weitestgehend abgeschlossen sein, da die Rübe in ihrer Jugendentwicklung circa 2/3 dieses Nährstoffs aufnimmt. Bormangel ist in späteren Entwicklungsstadien der Rübe nicht mehr reparabel und führt zu erheblichen Qualitäts- und Ertragseinbußen. Auch eine zusätzliche Ergänzung von Mangan, Magnesium und Schwefel über Blattdünger kann empfehlenswert sein.

Darüber hinaus ist noch im Juni mit dem Erntebeginn der Wintergerste in den Frühdruschgebieten (Südwesten) zu rechnen. Die Abreife der Bestände ist allerdings nicht immer gleichmäßig, was zum einen auf heterogene Bodenverhältnisse, aber auch auf den Witterungsverlauf der letzten Wochen zurückzuführen ist. Nach dem trockenen Frühjahr sorgten die Niederschläge der letzten Wochen dafür, dass die Pflanzen nochmal Nebentriebe mit Ähren geschoben haben. Diese brauchen, gegenüber dem restlichen Bestand, jedoch noch circa drei Wochen länger um abzureifen. Folglich muss der Landwirt abwägen, ob der Bestand noch weiter ausreifen kann, oder doch der Drusch mit Zwiewuchs notwendig ist. Bei der Lagerung von zwiewüchsigen Partien ist in der Regel, neben der Reinigung, auch die Trocknung und Kühlung des Getreides notwendig, um es lagerfähig zu machen. Alternativ wäre auch eine Konservierung mit Propionsäure denkbar bzw. die Nutzung als GPS. 

Märkte

Die Getreide- und Ölsaatenmärkte an den Warenterminbörsen bewegen sich eher seitwärts. Futtergerste wird regional stärker gefragt. Die Preise für Kartoffeln tendieren etwas freundlicher.

 

Webinare

25. Juni 2020: Digitales f3-Scheunengespräch: Ein Blick auf Zukunfts-Felder.

30. Juni 2020: Ernte 2020 - Wie lautet die optimale Vermarktungsstrategie?


Anmeldung und nähere Informationen unter: https://webinar.duengerevents.de