Witterung 2023 – Von Wasser satt zum begehrten Gut

Während des Frühjahrs wurde, vielerorts bis weit in den Mai hinein, über anhaltende Niederschläge, kühle Temperaturen, schwierige Befahrbarkeit und Verzögerung bei den Feldarbeiten berichtet. Dies bestätigen auch die Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes. Auf sämtlichen Flächen, hier beispielhaft die Karte für die Bodenfeuchte unter Winterweizen für 20 bis 30 cm am 14. Mai 2023, war eine sehr gute Wasserversorgung bis hin zu Staunässe und Sauerstoffmangel festzustellen.

Die oberen Bodenhorizonte waren bei allen Kulturen gut wassergesättigt und Trockenheit schien in diesem Jahr kein Thema zu sein. Nur einen Monat später, Mitte Juni, hat sich die Situation völlig gewandelt. Bis auf wenige Ausnahmen gab es in den letzten Wochen keine nennenswerten Niederschläge; und das bei anhaltend hohen Temperaturen und kräftigem Wind, der für zusätzliche Verdunstung sorgte.

Beim Mais, der aufgrund der späten Entwicklung und geringen Biomassebildung, bislang noch wenig Wasser benötigte, ist der Wasservorrat noch ausreichend. In den oberen Bodenbereichen bis 30 cm Tiefe ist die Wasserversorgung noch gut bis ausreichend (siehe Abbildung).

Die kritische Phase steht dem Mais erst noch bevor. Mit Beginn des Längenwachstums bis zur Blüte nimmt der Wasserbedarf rapide zu, so dass die Bodenreserven schnell erschöpft sein werden. Umso wichtiger ist ein gut ausgebildetes Wurzelsystem, das sämtliche verfügbaren Wasserreserven erschließt.

Eine ammoniumbetonte Ernährung mit stabilisierten Düngern, zeigt auch in diesem Jahr eine deutlich bessere Wurzelentwicklung. Als besonders vorteilhafte Düngestrategie erwies sich die frühe Einmalgabe mit stabilisierten Düngern, wie ALZON® neo-N, vor der Maisaussaat. Die gesamte N-Menge wurde bei feuchten Bedingungen rasch gelöst und steht den Pflanzen bei Bedarf als Ammonium jederzeit zur Verfügung. Schwierig gestaltete sich eine späte Nachdüngung größerer N-Mengen, da sich der Dünger auf der trockenen Bodenoberfläche nur unzureichend löste und nicht von den Pflanzen aufgenommen werden konnte.

Beim Getreide ist die Wasserversorgung inzwischen deutlich angespannter. Fast alle Bestände lechzen nach Wasser. Durch die frühere Entwicklung und den ab Schossen bis zur Blüte – also gerade im Mai – hohen Wasserverbrauch sind die Wasservorräte überwiegend aufgebraucht. In den oberen Bodenbereichen herrscht mittlerweile flächendeckend ausgeprägter Trockenstress.

Bestände auf flachgründigen Standorten oder mit schwach entwickeltem Wurzelsystem zeigen deutliche Symptome von Trockenstress bis hin zu Notreife- und Absterbeerscheinungen. In den tieferen Horizonten und dem Unterboden ist die Wasserversorgung meist noch ausreichend. Hier wird deutlich, wie wichtig ein gut ausgebildetes Wurzelsystem ist. Ammoniumbetonte Düngestrategien fördern die Wurzelentwicklung.